Hannover (epd). Die Sängerin Nina Hagen begründet ihr soziales Engagement mit dem Glauben an Gott. «Der Glaube hat mich durch mein ganzes Leben begleitet», sagte die deutsche Punk-Ikone, die am Mittwoch ihren 60. Geburtstag feierte, der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse» (Mittwochsausgabe). Auch ihre persönliche Lebensgeschichte spiele eine große Rolle. So sei ihr Großvater im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet worden, ihr Vater sei als Widerstandskämpfer gefoltert worden. «Deshalb finde ich, wir sollten uns dafür einsetzen, dass der Raubtierkapitalismus heute nicht überall das Sagen hat.»
Im Alter von 17 Jahren sei sie auf einem LSD-Trip «plötzlich durchs Universum geschleudert worden, in einen Höllenbereich», berichtete die Sängerin. Dann habe sie sich erinnert, dass sie Gott zu Hilfe rufen könne: «Dadurch bin ich raus aus meinem Körper und rein in eine Dimension, wo ich dem Schönsten, dem Liebsten, dem Jesus Christus von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Das war meine Taufe im Feuer, im Geiste.»
Die gebürtige Ostberlinerin ließ sich 2009 im niedersächsischen Schüttorf im Landkreis Grafschaft Bentheim taufen und gehört der evangelisch-reformierten Kirche an. Die Punk-Lady ist Schirmherrin des Vereins «Gegen Kinderarmut» und der Initiative «PatVerfü», die sich gegen psychiatrische Zwangsmaßnahmen engagiert.