Omikron versetzt auch die Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Alarmbereitschaft. Die Standorte sind wegen der seit Sommer gestiegenen Zahlen stark ausgelastet. Um die Belegung zu entzerren, werden sogar Jugendherbergen angemietet.
Osnabrück/Hannover (epd). Niedersachsen stockt in seinen Erstaufnahmeeinrichtungen die Zahl der Plätze auf. Auf dem Gelände in Bad Fallingbostel-Oerbke sollten zu diesem Zweck einige 2019 stillgelegte Gebäude reaktiviert werden, sagte eine Sprecherin am Donnerstag dem epd. Dort könnten 500 Menschen unterkommen. Es gehe dabei aber ausdrücklich nicht um eine Erweiterung der Kapazitäten.
Vielmehr solle die Belegung insgesamt entzerrt werden, um Geflüchtete und Beschäftigte vor Infektionen besonders mit der hochansteckenden Omikron-Variante besser schützen zu können. Aus demselben Grund würden im Nordwesten zusätzlich drei Jugendherbergen angemietet.
Die Zahl geflüchteter Menschen ist den Angaben zufolge in Niedersachsen - wie auch in Deutschland insgesamt - in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen. Im April verzeichnete Niedersachsen 544 Zugänge, im Oktober waren es 1.808. Die Situation der Erstaufnahme sei deshalb an allen Standorten angespannt. Die weitere Entwicklung der Zugangszahlen sei nicht absehbar. Die zusätzlichen Plätze dienten dazu, «aufnahmefähig zu bleiben und gleichzeitig auch den Infektionsschutz zu stärken».
Die Jugendherbergen in Aurich, Emden und Bad Zwischenahn würden zunächst bis Ende Februar für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt, sagte die Sprecherin. Damit solle vor allem die Erstaufnahmeeinrichtung in Bramsche entlastet werden. In den Herbergen sollten vor allem Familien, Frauen und andere besonders schutzbedürftige Menschen untergebracht werden. Insgesamt böten die drei Häuser 375 Plätze. Sie würden aufgrund der pandemischen Lage nicht voll ausgelastet. In Aurich und Bad Zwischenahn starte die Belegung am Montag (27. Dezember), in Emden am 3. Januar.
epd