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Hannover (epd). Die niedersächsische Landesregierung hat am Dienstag einen Aktionsplan gegen häusliche Gewalt beschlossen. Er soll helfen, die in fast ganz Europa geltende Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen umzusetzen und Frauen und Mädchen besser vor Gewalt zu schützen, teilte die Staatskanzlei mit. Die Prävention, die Unterstützung von Betroffenen, wie auch die Strafverfolgung und die Zusammenarbeit der staatlichen Stellen sollen verbessert werden. Dafür werde eine Koordinierungsstelle Istanbul-Konvention beim Sozialministerium mit drei Personalstellen eingerichtet.

   
Gewalt ziehe sich durch alle gesellschaftlichen und sozioökonomischen Schichten, sagte Sozialminister Andreas Philippi (SPD). Sie müsse daher in der Breite und mit unterschiedlichen Maßnahmen eingedämmt und so stark wie irgend möglich reduziert werden. Die neue Koordinierungsstelle werde die Pläne und Projekte der beteiligten Ministerien für Soziales, Inneres, Justiz und Kultus steuern und evaluieren.

   
Der beschlossene Landesaktionsplan ist den Angaben zufolge die vierte Aktualisierung seit dem ersten Aktionsplan gegen häusliche Gewalt aus dem Jahr 2001. Die Istanbul-Konvention ist ein 2011 in Istanbul unterzeichnetes Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Sie wurde 2017 von Deutschland ratifiziert.