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Hannover (epd). Mit einer Kampagne will das Land Niedersachsen ab kommendem Herbst verstärkt gegen Antisemitismus vorgehen. Das kündigte der Antisemitismus-Beauftragte des Landes, Gerhard Wegner, am Donnerstag in Hannover an. Angesichts eines «sich immer weiter ausbreitenden Antisemitismus muss dringend eine neue Qualität im Kampf gegen Judenhass erreicht werden», sagte Wegner. Jeder solle darauf hingewiesen werden, dass Judenhass das Zusammenleben und die Demokratie in Deutschland elementar bedrohe.

Herkömmliche Formen der Aufklärung erreichten nur kleine Teile der Bevölkerung, erläuterte Wegner. «Deswegen wollen wir eine Kampagne im öffentlichen Raum durchführen, die aktiviert und zu mehr Solidarität bewegt.» Er erhoffe sich dadurch eine Wirkung gerade bei denen, an denen diese Thematik meist schnell vorübergehe. «Spätestens der Anschlag auf die Synagoge in Oldenburg hat gezeigt: Die Zeit des reinen Redens ist vorbei. Es muss etwas getan werden, wenn wir nicht sehenden Auges in immer größere Probleme rutschen wollen.»