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Hannover (epd). Niedersachsen will sich besser gegen die Klimakrise wappnen und investiert eine viertel Milliarde Euro in den Hochwasserschutz. Grundsätzlich könnten Starkregenereignisse mit Rekordwassermengen fast jede Region treffen, sagte Landesumweltminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwoch mit Blick auf die aktuellen Lage in Ostdeutschland. «Wir müssen uns daher bestmöglich auf die Folgen der dramatischen Klimaveränderungen einstellen - und die Menschen sowie deren Hab und Gut bestmöglich vor den Wassermassen zu schützen.» Den Hochwasserschutz gemeinsam mit allen Beteiligten weiter zu entwickeln, massiv zu verstärken und auszubauen, habe für die Landesregierung höchste Priorität.

Darum seien neben den Rekordsummen im Bereich Küstenschutz (80 Millionen Euro) auch die Mittel für den Hochwasserschutz im Binnenland auf 43 Millionen Euro für 2024 hoch gesetzt worden. Damit könnten in diesem Jahr mehr als 100 Hochwasserschutzvorhaben von Verbänden, Kommunen und dem Land fortgeführt oder neu begonnen werden.

Die Finanzierung des Hochwasserschutzes im Binnenland erfolgt Meyer zufolge zurzeit aus verschiedenen Töpfen sowie aus dem Sondervermögen Hochwasserschutz. Mit dem von der Landesregierung beschlossenen Haushaltsplanentwurf sei eine Aufstockung dieses Sondervermögens um jährlich 10,6 Millionen Euro ab 2025 bis 2048 geplant: «Das sind insgesamt 254 Millionen Euro zusätzlich für den vorsorgenden und an die Klimaerhitzung angepassten Hochwasserschutz.»

Hinzu kämen erhebliche Summen von Land und Bund etwa für Auenrenaturierung, weitere Renaturierungen und natürliche Überschwemmungsflächen von Flüssen. «Den Flüssen und Bächen müssen wir an geeigneten Stellen wieder mehr Überschwemmungsraum geben, den Wasserrückhalt stärken und Entsiegelungen voranzutreiben», betonte Meyer.

Zugleich betonte der Minister: «Klimaschutz bleibt der beste Schutz - und die aktuellen Ereignisse zeigen die Dringlichkeit.» Niedersachsen mache beides, das Land investiere in Klimaschutz und in Vorsorge gegen die Klimakatastrophe wie zunehmende Hochwasserereignisse. «Nichtstun und die Gefahren zu leugnen ist keine Lösung. Der Klimawandel ist real und wir müssen uns wappnen.»