Mit dem neuen Liederbuch „Lalelu-JA! Lieder für die Kita“ möchten evangelische Kirchenmusikerinnen Kinder im Vorschulalter ans Singen heranführen. Das Liederbuch ist gedacht für Gottesdienste und Andachten in Kindertagesstätten und Kirchengemeinden. Mit 133 Liedern biete es alles, um eine Kita zum Singen bringen zu können, betont Birgit Wendt-Thorne aus Oldenburg, eine der Mitherausgeberinnen.
Im Oldenburger Land wurde das neue Liederbuch am Freitag, 12. Januar, im Rahmen einer musikalischen Früherziehung in der Evangelischen Kita St. Ansgar in Oldenburg/Eversten vorgestellt.
Bei der Konzeption des Liederbuchs sei insbesondere die Alltagssituation von kulturell und religiös gemischten Gruppen in christlichen Kitas im Blick gewesen, sodass hierzu etliche Lieder aufgenommen worden seien, so Wendt-Thorne, die in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg Profilbeauftragte für „Junge Stimmen“ ist. Auch die gesunde, altersgemäße Entwicklung der kindlichen Singstimme und zeitgemäße sowie kindgerechte Liedtexte mit Liedern zu verschiedensten Anlässen seien Schwerpunkte. Die Alltagssituation der meisten Kitas zeige Kinder verschiedenster kultureller Hintergründe und religiöser Gruppen. Hier sei es wichtig, Kinder durch das Singen sprachlich zu unterstützen, Gemeinschaft, Toleranz und Achtung voreinander zu entwickeln. Durch das gemeinsame Singen werde mit der richtigen Liedauswahl neben der Entwicklung der Stimme und Sprache eben auch er Horizont geweitet für eine multikulturelle Gesellschaft.
Auch für Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser ist es wichtig, dass viele der Lieder auch interreligiös singbar seien. Insgesamt sei es sehr wichtig, dass Kinder ganz selbstverständlich singen. Neben dem Respekt für andere und der Förderung eigener Musikalität werde durch das gemeinsame Singen auch die soziale Entwicklung gefördert. Das beginne in den Kindergärten und setze sich in Kinderchören fort, so Besser. Gerade diese Chöre hätten es derzeit nicht leicht. Auch bedingt durch die Corona-Pandemie habe es in den letzten Jahren einige Abbrüche gegeben, aber auch Aufbrüche.
Für Martina Gayer, die in der Ev. Kita St. Ansgar für die Sprachförderung zuständig ist, „bestehen Sprache wie auch Lieder aus Rhythmus und Melodie, die sehr wichtig sind in der sprachlichen Entwicklung und Stimmbildung.“ Singen bedeute emotionale Zuwendung, die dem Kind helfe, seine Aufmerksamkeit zu fixieren und seine Wahrnehmung zu steigern. Dadurch werde die Freude am Sprechen entfacht, so Gayer.
Das neue Liederbuch bietet alles, womit eine Kita zum Singen gebracht werden kann. Bei der Begrüßung und beim Abschied, beim Sich-Freuen und beim Traurig-Sein, beim Streiten und beim Sich-Vertragen, beim Loben und beim Klagen, vor dem Essen und beim Eincremen gegen den Sonnenbrand – für jede Gelegenheit gibt es ein passendes Lied. Die Herausgeberinnen haben alle Lieder so ausgewählt, dass sie die gesunde Entwicklung der kindlichen Singstimme und den Spracherwerb fördern.
Mehr als die Hälfte der 133 Lieder des neuen Liederbuchs hat christliche Bezüge. 30 Lieder sind eigens für das Liederbuch komponiert und getextet worden. Darüber hinaus hat die Plansecur-Stiftung bei der Prüfung der Liedtexte auf Rassismus-sensible Sprache maßgebliche Unterstützung geleistet. Ein ausführliches Register erschließt die verschiedenen Themen des Liederbuchs und zeigt, welche Lieder für welches Alter passend sind. Dazu gibt es Hinweise für die Verwendbarkeit in der Krippe.
Das Buch ist gemeinsam mit Birgit Wendt-Thorne, Landeskantorin Majka Wiechelt (Ev. Chorverband Niedersachsen-Bremen), Kirchenmusikdirektorin Bettina Gilbert (Kloster Hildesheim) und der Northeimer Kantorin Meike Davids (Beauftragte Singen mit Kindern) entstanden und wurde beim Strube-Verlag unter dem Dach des Ev. Chorverbandes Niedersachsen-Bremen herausgegeben.
Ergänzt wird das Liederbuch durch Audioaufnahmen, die auf dem Youtube-Kanal „Lalelu-JA!“ abgespielt werden können. https://www.youtube.com/@Lalelu-JALiederfurdieKit-pf2lm