Mehr als 100 Nisthilfen wurden am Freitagnachmittag, 30. November, auf dem Gelände des „Kirchencampus“ am Oldenburger Philosophenweg (die Areale des Ev.-luth. Oberkirchenrats, des Friedas-Frieden-Stifts und des Diakonissenhauses Elisabethstift) angebracht. Projektträger ist der NABU, der dieses Projekt in enger Zusammenarbeit mit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg umsetzt. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat das Vorhaben mit 2.800 Euro gefördert.
Für NABU-Bezirksgeschäftsführer Rüdiger Wohlers ist diese Aktion eine Erfolgsgeschichte. Die enge Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche währt nun bereits seit mehr als 20 Jahren auch auf dem „Kirchencampus“. Hier gab es bereits eine Vielzahl von Nisthilfen, die nun durch neue ersetzt wurden. Da das Gelände parkähnlich angelegt ist, eignet es sich laut Wohlers ganz hervorragend, zumal die Vögel hier ausreichend Nistmaterial und Nahrung finden. Und der Bedarf an Nisthilfen sei insbesondere in den Städten sehr groß. Der alte Baumbestand mit Spechthöhlen, die von den Vögeln ansonsten beflogen würden, werde immer seltener.
In drei Teams wurden am Freitagnachmittag mehr als 100 Nisthilfen von Ehrenamtlichen sowie Mitarbeitenden des Oberkirchenrates abgebracht und damit Brutmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten und Fledermäuse geschaffen. Angebracht wurden Nisthilfen für Fledermauskolonien, Höhlen- und Nischenbrüter, Baumläufer, aber auch Tagesquartiere für Fledermäuse.
Andrea Feyen, Beauftragte für Umwelt, Klimaschutz und Energie der oldenburgischen Kirche, hat die Aktion richtig Spaß gemacht. Ihr liege es sehr am Herzen, etwas für die Artenvielfalt zu tun und ein „Bewusstsein für das Leben um uns herum“ zu schaffen.
Gute und sinnvolle Aktion
Auch Michael Poloczek von der Fachstelle Friedhof im Oberkirchenrat begeistert sich für den Naturschutz. In seinem privaten Garten hat er Dutzende Nisthilfen angebracht, mehrere Insektenhotels eingerichtet und Biotope angelegt. „Das ist eine richtig gute und sinnvolle Aktion“, befand Lena Habben, die erst kürzlich ihre Ausbildung in der Allgemeinen Verwaltung im Oberkirchenrat abgeschlossen hat. Für sie steht zweifelsfrei fest, Vögel haben in größeren Städten nur mit Nisthilfen eine Chance.
Die heute angebrachten Nisthilfen sind aus dem besonders haltbaren wie atmungsaktiven Material Holzbeton – mit einer Lebensdauer von vielen Jahrzehnten. Sie sind ausgerichtet auf zahlreiche Vogelarten, darunter Kohlmeise, Blaumeise, Sperlinge, Rotschwanz, Grauschnäpper, Zaunkönig, Bachstelze, Star, Baumläufer und andere. Auch ein Eichhörnchen-Kobelkasten wurde angebracht.