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Hannover (epd). Der Naturschutzbund Nabu fordert einen besseren und umfassenden Gewässerschutz. In Niedersachsen befänden sich lediglich drei Prozent der Gewässer in einem guten Zustand, der Rest sei besorgniserregend, teilten die Umweltschützer am Mittwoch in Hannover mit. Zwar habe in den vergangenen Jahren ein Umdenken in Teilen von Politik und Verwaltung stattgefunden. Dennoch seien viele Flüsse, Seen, Bäche und auch Kleingewässer wie Gräben weiterhin in schlechter Verfassung.

Der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann mahnte, die Gewässer nicht allein nach chemisch-physikalischen Parametern zu beurteilen. «Sie sind zuallererst auch Lebensräume, die es zu schützen gilt - in ihnen leben oft hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen, deren Fortbestand auch überlebenswichtig für uns Menschen ist.» Sie sorgten für das Gleichgewicht in den Gewässern und seien Bestandteile der Nahrungskette.

Jeder Eingriff habe Folgen. An vielen Stellen in Niedersachsen seien die Sünden der Vergangenheit noch nicht getilgt. «Immer noch sind viel zu viele Flüsse und Bäche begradigt, ausgebaut zu reinen Wasserrinnen mit hoher Fließgeschwindigkeit und ohne höhere Begleitvegetation von Bäumen und Sträuchern, oftmals sogar zu Rinnen aus Beton degradiert», sagte Buschmann. Andere seien in Rohre gefasst und damit zu toten Wasserleitungen geworden.

Insbesondere Kleingewässern sollte laut Buschmann mehr Beachtung geschenkt werden. Dazu gehörten auch temporäre Gewässer, die nicht ganzjährig existieren, aber trotzdem für manche Amphibien und Insekten von großer Bedeutung seien.