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Friedland/Kr. Göttingen (epd). Das Museum Friedland will seine Sammlung um Objekte zur Geschichte des benachbarten Grenzdurchgangslagers erweitern. In einem auf der Homepage verbreiteten Appell bittet das Museum Zeitzeugen und andere Personen, der Einrichtung Gegenstände, Fotos oder Dokumente zu überlassen.

Bereits jetzt umfasst die Sammlung den Angaben zufolge mehrere Tausend Stücke mit Bezug zum Lager Friedland und zu den Lebenswegen von Menschen, die es durchliefen. Es handelt sich dabei etwa um Kleidungsstücke, alte Koffer und Rucksäcke, Mitbringsel aus der Gefangenschaft, Briefe, Tagebücher und Fotografien.

Unter den aufbewahrten Gegenständen sind auch die «Weihnachtszeitung» des Lagers aus dem Jahr oder die Haarschneidemaschine eines ungarischen Flüchtlings, der nach dem gescheiterten Aufstand in seinem Heimatland im Jahr 1956 nach Friedland kam. Auch alte Spendenbüchsen der im Lager tätigen Hilfswerke befinden sich im Fundus. Die Objekte der Sammlung werden wissenschaftlich erschlossen, für Ausstellungen und weitere Forschung genutzt sowie auch anderen Museen als Leihgaben zur Verfügung gestellt.

Das 2016 im historischen Friedländer Bahnhof eröffnete Museum dokumentiert in einer Dauerausstellung und wechselnden Sonderausstellungen die Geschichte des Grenzdurchgangslagers. Dieses wurde 1945 von den britischen Militärbehörden als Auffanglager für Vertriebene und heimkehrende Kriegsgefangene errichtet. Später wurden dort auch Flüchtlinge und Aussiedler aufgenommen. Bis heute haben rund 4,5 Millionen Menschen das oft sogenannte «Tor zu Freiheit» passiert.