Leben und Wohlfühlen in der Nachbarschaft, durch Kommunikation und gegenseitiges Miteinander, ist für viele Menschen erstrebenswert. Unterstützung bei der Umsetzung bietet jetzt ein neues Projekt der Evangelischen Erwachsenenbildung Oldenburg (EEB).
Im Februar startet die EEB gemeinsam mit der Stadt Oldenburg und dem Senioren- und Pflegestützpunkt das Projekt "Ich mach mich stark für mein Wohnquartier". Es richtet sich an engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich in ihrem Wohnumfeld für lebendige Nachbarschaften engagieren wollen und dafür Impulse sammeln und Ideen entwickeln wollen.
Barbara Heinzerling, EEB-Geschäftsführerin, stellte kürzlich die Fortbildung gemeinsam mit Karin Kleinefeld, Innenarchitektin und Dozentin der Fortbildung, Susanne Jungkunz, Fachstelle Inklusion der Stadt Oldenburg und Friederike Oltmer, Koordinierungsstelle Altenhilfe der Stadt Oldenburg, vor.
Um lebendige Nachbarschaften und mehr Lebensqualität geht es in den zwölf Seminar-Treffen vom 23. Februar bis zum 15. Juni. „Entdecken Sie Ihr Wohnquartier neu, lassen Sie sich inspirieren und werden Sie zusammen mit Gleichgesinnten kreativ“, lädt die EEB ein.
„Es geht um umfassende Vermittlung von Grundlagen der Quartiersgestaltung“, zeigt Karin Kleinefeld auf. Die Innenarchitektin und Dipl. Ingenieurin ist die Moderatorin der Fortbildung. An den zwölf Treffen werden verschiedene Themen bearbeitet, zu denen teilweise Fachreferenten eingeladen werden.
Jeweils donnerstags von 9.30 bis 12.45 Uhr geht es um die Fragen von Wohnquartier und Nachbarschaft. Insbesondere um die bewusste Wahrnehmung der Wohnumgebung, das Aufspüren und Schaffen von Gestaltungsräumen, eine Exkursion in ein bestehendes Wohnquartier, konkrete Unterstützungsmöglichkeiten, um Öffentlichkeitsarbeit und den Aufbau von Netzwerken.
„Ein großes Thema dabei ist die Kommunikation. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft ist vielfach zu hören, dazu gehört eine gelungene Kommunikation. Oldenburg hat bereits viele tolle Nachbarschaften“, weiß Karin Kleinefeld. Bekannt seien für gutes Miteinander Wohnquartiere in Neu Donnerschwee und Dietrichsfeld.
Die Fortbildung plant weiterhin Themen wie Barrieren, damit die Teilhabe an Inklusion und Integration, Kunst und Kultur, Gemeinschaft und Individualität. „Auch werden Ideen gesammelt und konkretisiert, wie diese umgesetzt werden können, das erfordert Öffentlichkeitsarbeit. Bei unserem letzten Termin werden Netzwerke aufgebaut, die sich dann zusammenwachsen und sich unterstützen. Wir sind in allem variabel und gehen dabei auch auf die Wünsche der Teilnehmenden ein“, so Karin Kleinefeld. Geplant sei außerdem eine Exkursion in Wohnquartiere in Oldenburg.
Projekt in Essen beispielhaft für Oldenburg
Beispielhaft für die Organisatorinnen ist das Projekt „Ein Frühbeet für Ideen“, ein Projekt des russischen Künstlerehepaares Ilya und Emilia Kabakov im Palast der Projekte in Essen Zeche Zollverein. Dabei geht es um Visionen, Utopien und Träume von Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die Verbesserung des Lebens anderer Menschen, die Stimulierung der Kreativität, die zur Entstehung und Schaffung der Projekte selbst beitragen sowie zur eigenen Vervollkommnung des einzelnen Individuums.
„Dieses Frühbeet zeigt beispielhaft unser Projekt“, ist Barbara Heinzerling fasziniert von dieser Idee. „Wir wünschen uns, dass die Teilnehmenden ihre Ideen in das Frühbeet stecken und alles aufblüht. Kleine Ideen teilen und entwickeln lassen.“
Kooperationsparter der Stadt Oldenburg
„Wir freuen uns auf das Projekt und erhoffen viele neue Ideen“, sagt Friederike Oltmer von der städtischen Koordinierungsstelle Altenhilfe und dem Senioren- und Pflegestützpunkt. Sie macht auf den „Tag der Nachbarschaft“ am 18. März aufmerksam. „Diese Fortbildung passt hervorragend zu den Zielen der Stadt, die Quartiere weiter zu entwickeln“, so Friederike Oltmer. Gut findet Susanne Jungkunz, von der Fachstelle Inklusion der Stadt Oldenburg, die Ansprache „Alle Menschen“. „Das ist eine starke Botschaft, die zur Inklusion passt.“
„Nehmen Sie die Herausforderung an, mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu treten, um Verbindendes zu erfahren“, laden die Organisatorinnen ein. Sie hoffen auf eine bunte Mischung der Interessierten.
Diese erste Seminarreihe findet in den Vormittagsstunden statt, da die Organisatorinnen mit Menschen rechnen, die gerade den Wechsel aus dem Berufsleben in den Ruhestand vollziehen. Möglich sei im Anschluss bei Interesse auch eine Fortbildung für Berufstätige.
Bei einer Infoveranstaltung, am Donnerstag, 2. Februar, um 9.30 Uhr, stellt Karin Kleinefeld das Projekt im Kulturzentrum PFL vor und beantwortet zudem alle Fragen.
Telefonische Anmeldung bei der EEB unter: 0441 / 92 56 20
Termine
2. Februar, 9:30 Uhr Informationstermin
Einzelthemen donnerstags von 9.30 bis 12.45 Uhr
23. Februar, Das Wohnquartier
2. März, Bestandsanalyse
9. März. Exkursion Wohnquartier
16. März, Wohnen und Nachbarschaft
23. März, Unterstützungsmöglichkeiten
30. März, Handlungsbedarfe
6. April, Ideenwerkstatt I
27. April, Kommunikation
4. Mai, Inklusion und Integration
11. Mai, Ideenwerkstatt II
8. Juni, Öffentlichkeitsarbeit
15. Juni, Netzwerkaufbau
Zu einzelnen Themenbereichen werden Fachreferentinnen und Fachreferenten hinzugezogen.
Veranstaltungsort: Kulturzentrum PFL, Peterstr. 3, 26121 Oldenburg
Leitung Karin Kleinefeld
Gebühr: 50 Euro
Ein Beitrag von Bärbel Romey.