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„Get The Party Started“ forderte Bwalya, die stimmgewaltige Solo-Sängerin der Big Band der Bundeswehr, am Montagabend, 26. August, auf dem Oldenburger Rathausmarkt. Die „Sammel-Party“ im Publikum starteten währenddessen Bischof Jan Janssen und andere bekannte Oldenburger, darunter auch einer der Schirmherren der Veranstaltung, Verteidigungsstaatssekretär Thomas Kossendey. Mit Spendenbüchsen in der Hand schlängelten sich die Prominenten durch die dicht gedrängte Menge der Konzertbesucher und warben - erfolgreich - um Geld für den guten Zweck. Die 14.000 Euro an Spenden, die bei dem von der Nordwest-Zeitung organisierten Benefizkonzert zusammenkamen, gehen zu gleichen Teilen an die Oldenburger Telefonseelsorge und den Verein „Die Bundeswehr hilft Kindern in der dritten Welt“.

Der Bundeswehr-Verein will mit dem Geld Projekte für Kinder in Tansania, speziell eine Kinderkrankenstation unterstützen. Auch die Telefonseelsorge will die Spenden zugunsten junger Leute verwenden. „Es rufen immer mehr Kinder und Jugendliche bei uns an, die Gewalt erfahren, sowohl körperlich in Schule, Freizeit oder Familie als auch im Internet“, erklärt der Leiter der Oldenburger Telefonseelsorge, Pfarrer Gerd Schmidt-Möck. „Wir wollen aus den Spenden Schulungen für unsere Mitarbeitenden finanzieren, damit sie für solche Probleme besser gewappnet sind.“

 

Es gehe einerseits darum, die ehrenamtlichen Mitarbeitenden auf Themen wie Cybermobbing oder Auseinandersetzungen in sozialen Netzwerken vorzubereiten und dabei die Sprache der Jugendlichen zu verstehen. Andererseits solle die Belastung für die ehrenamtlichen Telefonkräfte gemindert werden. „Wenn Kinder und Jugendliche anrufen, sind viele Kolleginnen und Kollegen sehr betroffen und würden am liebsten mehr tun können“, weiß Schmidt-Möck. „Auch diesen Stress wollen wir in den Fortbildungen auffangen.“

Das kostenlose Open-Air-Konzert der Big Band der Bundeswehr lockte am Montagabend bei bestem Sommerwetter Tausende Besucherinnen und Besucher auf den Oldenburger Rathausmarkt. Zu beliebten Klassikern und aktuellen Pop- und Rock-Hits im Big-Band-Sound wurde mitgeswingt – und das Portemonnaie gezückt. Meist raschelte es in der Spendenbüchse: Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich großzügig. Zum Dank gab es einen Aufkleber für alle, die gespendet hatten.

 

Die prominenten Spendensammler wie Bischof Jan Janssen, der sich während des Konzerts gut gelaunt durch die Menge arbeitete, wurden dabei von den Damen des Chors „Die Pfiffigen Sieben“ unterstützt.

„Eine Karte für ein Hallenkonzert kostet normalerweise von 20 Euro an aufwärts – nur als Richtwert für Ihre Spende“, regte Stabshauptmann und Moderator Thomas Ernst das Publikum zum Geben an. Für die Big Band der Bundeswehr, die schon mehrmals bei der NWZ-Benefizaktion auftrat, war es das erste Konzert nach der Sommerpause. Das Anfang der 1970er Jahre gegründete Show-Orchester startete jetzt in die Hallensaison.


Die Telefonseelsorge Oldenburg bietet seit fast 40 Jahren rund um die Uhr die Möglichkeit zu Gesprächen an – anonym und kostenlos für die Anruferinnen und Anrufer. Die Mitarbeitenden arbeiten ehrenamtlich und durchlaufen eine in der Regel 16-monatige Ausbildung. Im Jahr 2012 waren insgesamt 89 Mitarbeitende am Telefon, 14.999 Gespräche wurden geführt, fast ein Viertel aller Anrufe kamen von Kindern und Jugendlichen. Die ChatSeelsorge Oldenburg hat im gleichen Zeitraum mehr als 300 Chats angeboten.

 

Ein Beitrag von Antje Wilken.

Bischof Jan Janssen arbeitete sich gut gelaunt durch die Konzertbesucher und warb um Spenden für den guten Zweck. An die Spender verteilte Ingrid Loschen zum Dank Aufkleber.
Die prominenten Spenderwerber wie Bischof Jan Janssen (li.) und Verteidigungsstaatssekretär Thomas Kossendey (re.) wurden von Damen des Chors „Die Pfiffigen Sieben“, hier Ingrid Loschen und Uschi Völge, unterstützt. Pfarrer Gerd Schmidt-Möck (Mitte), Leiter der Oldenburger Telefonseelsorge, erklärte den Besuchern des Benefiz-Konzerts, wofür ein Teil des gesammelten Geldes verwendet werden soll.
Pfarrer Gerd Schmidt-Möck, Leiter der Oldenburger Telefonseelsorge, will mit den Spenden Weiterbildungen für die ehrenamtlichen Mitarbeitenden finanzieren. Die Schulungen sollen speziell die Beratung von Kindern und Jugendlichen behandeln. Fotos: Antje Wilken