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Stade (epd). Was hält die Gesellschaft zusammen? Das ist die Leitfrage, mit der sich der diesjährige kirchliche «Michaelis-Empfang» Ende September in Stade bei Hamburg beschäftigt. «Derzeit erleben wir Zeiten stärker werdender Polarisierung, in denen es zunehmend schwieriger scheint, mit Argumenten durchzudringen und eine sachliche Debatte zu führen», sagte im Vorfeld der Initiator, der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy.

«Die Zentrifugalkräfte werden stärker», warnte der leitende evangelische Theologe, der für den 29. September ab 18 Uhr zum Empfang in die Stader St. Wilhadi-Kirche einlädt. Auf der Suche nach Antworten, was die Frage des Zusammenhalts angeht, hat er den Journalisten und Autoren Hasnain Kazim eingeladen, der einen Vortrag zum Thema halten soll.

Kazim wurde 1974 in Oldenburg geboren und ist Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer. Er wuchs in Hollern-Twielenfleth im Alten Land und in Karatschi in Pakistan auf. Nach seinem Abitur in Stade studierte er Politik und schlug eine Laufbahn als Marineoffizier ein.

Seine journalistische Karriere begann Kazim als freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt. Der heute 49-Jährige arbeitete später unter anderem als Südasien- und Türkei-Korrespondent für Spiegel Online. Jetzt lebt und schreibt er als freier Autor in Wien. Er sei ein engagierter Streiter für eine faire Debattenkultur und für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, erklärte Brandy.

Zum «Michaelis-Empfang» lädt der Regionalbischof regelmäßig Repräsentanten des öffentlichen Lebens zwischen Elbe und Weser ein, um mit Vertretern aus den neun evangelischen Kirchenkreisen der Region ins Gespräch zu kommen. Im vergangenen Jahr war Altbundespräsident Christian Wulff Gast des Empfangs.

Das Treffen wird jährlich um den Michaelistag organisiert, der seit dem fünften Jahrhundert am 29. September als Gedenktag des Erzengels Michael gefeiert wird. Seit der Reformation wird dieser Tag in der evangelischen Kirche als «Tag des Erzengels Michael und aller Engel» begangen.