Hannover/Berlin (epd). Menschen im Rentenalter sind in Deutschland häufiger armutsgefährdet als der Rest der Bevölkerung. Im vergangenen Jahr galten 19,6 Prozent oder knapp 3,54 Millionen Menschen ab 65 Jahren als armutsgefährdet, wie aus am Montag bekannt gewordenen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. In der Gesamtbevölkerung lag die Quote demnach bei 15,5 Prozent. 2023 hatten die Anteile niedriger gelegen, nämlich bei 14,4 Prozent insgesamt und bei 18,4 Prozent unter den Älteren.
Die Gruppe BSW im Bundestag hatte die Zahlen beim Statistischen Bundesamt erfragt, wie das «RedaktionsNetzwerk Deutschland» am Montag berichtete. Die Behörde hatte bereits am vergangenen Mittwoch detaillierte Zahlen zur Armutsgefährdung veröffentlicht.
Als armutsgefährdet gilt ein Mensch, der weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. 2024 lag dieser Schwellenwert für Alleinlebende bei 1.378 Euro netto im Monat. Für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren waren es 2.893 Euro.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge betrifft die Armutsgefährdung Frauen stärker als Männer: 2024 waren 21,6 Prozent der Frauen ab 65 Jahren armutsgefährdet und 17,1 Prozent der Männer. In der Gesamtbevölkerung lag die Quote bei 16,2 Prozent für Frauen und 14,8 Prozent für Männer.