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Der Oldenburger Bischof Jan Janssen hat das bundesweit vergebene Arbeitsplatzsiegel „ARBEIT PLUS“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an Martin Grapentin, Vorsitzender des Vorstandes der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), überreicht. Anwesend waren bei der Übergabe am Freitag, 10. Januar, auch Renate Giesler vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD und Roland Otten, Personaldirektor der LzO.

 

Mit dem Gütesiegel „ARBEIT PLUS“ zeichnet die Evangelische Kirche in Deutschland jährlich Unternehmen für ihre vorbildliche Unternehmensführung und Beschäftigungspolitik aus. Geehrt werden Unternehmen, die mit innovativen Konzepten auf die personalpolitischen Herausforderungen der Gegenwart antworten. Dazu gehören z.B. die garantierte Übernahme von Auszubildenden, diverse Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Beschäftigung älterer und behinderter Menschen sowie die Weiterqualifizierung von Frauen für Führungspositionen.

 

Würde ist Leitmotiv

Bischof Jan Janssen betonte in seiner Laudatio, dass zum ersten Mal ein Unternehmen im Bereich der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ausgezeichnet werde. Das Gütesiegel anerkenne insbesondere, dass sich die LzO über das Normalmaß hinaus für das Miteinander der Menschen einsetze, für die sie am Arbeitsplatz Verantwortung trage. Die LzO engagiere sich „sehr für unser Oldenburger Land“, so Janssen.

 

In diesen wirtschaftlich erfolgreichen Tagen sei viel von der Trias Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand die Rede. Er wolle in diesem Zusammenhang bewusst das Motiv der Würde hinzufügen. Die Würde sei sogar als Leitmotiv voranzustellen, betonte der Oldenburger Bischof. Die Achtung vor der Würde jedes Menschen halte dazu an, eine Überforderung oder auch eine einseitige Bevorzugung der besonders Starken und Leistungsfähigen zu vermeiden.

 

Gesellschaftspolitische Verantwortung gehört zur LzO-Unternehmensphilosophie
Der Vorsitzende des Vorstandes der LzO, Martin Grapentin, dankte Bischof Janssen und der Evangelischen Kirche in Deutschland für die erhaltene Auszeichnung. Nach seinen Worten gehört eine Personalpolitik, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensphasen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientiert, fest zur Unternehmensphilosophie der LzO. Mit innovativen Konzepten, bei denen man häufig neue Wege beschreitet, gelte die LzO als attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber. Das bestätigten die hohen Bewerberzahlen um freie Stellen und eine geringe Fluktuationsrate, die zu einer weit überdurchschnittlichen Dauer der Betriebszugehörigkeit zur LzO führt.

 

Martin Grapentin: „Wir nehmen unsere gesellschaftspolitische Verantwortung als großer Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb des Oldenburger Landes sehr ernst. Deshalb gehören Maßnahmen für ein positives Arbeitsklima, individuelle Karriere- und Weiterbildungschancen, u.a. auch für Frauen, die Führungspositionen anstreben, sowie eine optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie, z.B. durch flexible Teilzeit- und Job-Sharing-Modelle zu den festen Bestandteilen der LzO-Personalpolitik“. Dafür wurde die LzO bereits mehrfach auch überregional ausgezeichnet, so z.B. 2010 vom TÜV Hessen mit dem Titel „PREMIUM Arbeitgeber“ als erstes Unternehmen in Deutschland.

 

Lebensphasenorientierte Personalpolitik mit unterschiedlichen Instrumenten
So erhalten junge Menschen mit einem Ausbildungsplatz bei der LzO einen fundierten Start ins Berufsleben, verbunden mit der Garantie, nach erfolgreicher Ausbildung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Die bewährte Zusammenarbeit mit dem ElternService der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und flexible Teilzeitmodelle unterstützen Eltern, die sich zwischen Kita, Tagesmutter und Arbeitsplatz bewegen.

 

Andere Maßnahmen helfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Zeit zur Pflege ihrer Angehörigen benötigen oder die Schritt für Schritt aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Ältere Mitarbeiter sind im „Club 50+“ organisiert und treffen sich regelmäßig zum Informationsaustausch zu aktuellen Themen.

 

Erklärtes Ziel der LzO ist es, Führungspositionen künftig häufiger mit Frauen zu besetzen. Dazu werden interessierten Mitarbeiterinnen umfangreiche Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen angeboten.

 

EKD vergibt Arbeitsplatzsiegel seit 1999
Die Evangelische Kirche in Deutschland vergibt das Arbeitsplatzsiegel „ARBEIT PLUS“ seit 1999. Bisher haben erst 51 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen Deutschlands die Auszeichnung erhalten. Das Zertifizierungsverfahren wurde vom Institut für Wirtschafts- und Sozialethik an der Universität Marburg entwickelt. Über die jährliche Vergabe entscheidet ein Gremium aus Gewerkschaftern, Arbeitgebern und Arbeitswissenschaftlern unter der Leitung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD).

Übergabe des EKD-Arbeitsplatzsiegels „Arbeit Plus“ an die Landessparkasse zu Oldenburg (von li. nach re.): Bischof Jan Janssen und EKD-Referentin Renate Giesler sowie Roland Otten, Martin Grapentin, Tanja-Vera Asmussen, Rita Forst und Gerhard Fiand (alle LzO). Foto: LzO