Hannover/Wroclaw (epd). Für sein Engagement für Versöhnung und Dialog ist der frühere Geschäftsführer des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes, der pensionierte Oberkirchenrat Norbert Denecke (66), im polnischen Wroclaw (Breslau) mit dem «Prinzessin-Anna-Wasa-Preis» geehrt worden. Die Auszeichnung wurde dem Theologen von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen verliehen, wie das Nationalkomitee am Freitag in Hannover mitteilte.
Mit dem Preis ehren die polnischen Protestanten jährlich herausragende Initiativen der Versöhnung zwischen Deutschen und Polen. Er erinnert an die polnisch-schwedische Prinzessin Anna Wasa (1568-1625).
Der Bischof der polnischen Lutheraner, Jerzy Samiec, würdigte bei der Preisverleihung Deneckes Verdienste. Ihm hätten das Wohl der Kirche und die Einheit am Herzen gelegen. Denecke habe Brücken des Dialogs über Spaltungen hinweg gebaut und an zahlreichen ökumenischen Projekten mitgewirkt.
Der aus Braunschweig stammende Denecke war von 2004 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2024 Geschäftsführer des Deutschen Nationalkomitees. Er war verantwortlich für die Zusammenarbeit mit dem Generalsekretariat des Lutherischen Weltbundes in Genf, die Koordinierung der internationalen Beziehungen und insbesondere für die Pflege der Beziehungen zu den lutherischen Kirchen in Europa.
Zur Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehören 133 Gemeinden mit rund 61.000 Mitgliedern, überwiegend im früheren Oberschlesien. Sie werden von mehr als 140 Geistlichen betreut.