Almut Kloppenburg kam am 10. Mai 1911 in Westerstede/ Ammerland zur Welt und lebt heute in Bremen. Ihr Vater war Pfarrer Erich Chemnitz (1880-1956), Vorsitzender des Oldenburger Generalpredigervereins von 1931-1956. Ihr 1986 verstorbener Ehemann Heinz Kloppenburg war Vorstandsmitglied des Pfarrernotbundes und Leiter der Bekennenden Kirche von Oldenburg während des Dritten Reiches in den Jahren 1934 bis 1945. 1945 wurde er zum Oberkirchenrat berufen und war Kandidat für die Bischofswahl 1952. Später war Heinz Kloppenburg in Genf und Dortmund tätig. Sein persönlicher Einsatz galt dem Kampf gegen die atomare Aufrüstung und der Betreuung von Kriegsdienstverweigerern. Auch er hatte am 10. Mai Geburtstag und wäre jetzt 108 Jahre alt geworden.
Als drittes Geburtstagskind lässt sich Kloppenburgs theologischer Lehrer, der Schweizer Theologe Karl Barth hinzufügen, der als einer der Kirchenväter des 20. Jahrhundert zählt, dessen Römerbrief-Auslegung Kloppenburg zum Theologiestudium bewegt haben soll. Karl Barths Geburtstag jährte sich jetzt zum 125. Mal.
Lebendig wurde der aktuelle Geburtstagsbesuch, weil die 100-jährige Almut Kloppenburg vom Leben im elterlichen Pfarrhaus in Westerstede und von den ersten Begegnungen mit ihrem späteren Mann Anfang der Dreißiger Jahre erzählen konnte. Deutlich wurde, wie engagiert sie die Arbeit ihres viel beschäftigten Mannes unterstützt hat. Gut erinnerte sie sich z.B. an ihre Mitarbeit in der Redaktion der Zeitschrift Junge Kirche, deren Herausgabe Heinz Kloppenburg in der Nachfolge von Hermann Ehlers ab 1951 und bis in die achtziger Jahre hinein, u.a. zusammen mit Martin Niemöller und Dorothee Sölle verantwortet hatte.