Auch wenn es den einen oder anderen Regenschauer gab: Mehr als 600 Jugendliche ab 14 Jahren ließen sich am Wochenende im Blockhaus Ahlhorn die Laune nicht verderben. In ausgelassener Stimmung feierte die Evangelische Jugend Oldenburg (ejo) dort am 16. und 17. Juni ihr Landesjugendtreffen. Unter dem Motto Leben ist jetzt morgen war gestern hatten Gruppen aus allen Teilen der oldenburgischen Kirche ein 24-Stunden-Non-Stop-Programm zusammengestellt. Das Landesjugendtreffen der ejo findet alle zwei Jahre statt.
Ich bin ganz angetan von den vielfältigen Angeboten, die sich mit unserem Motto auseinandergesetzt haben, so Landesjugendpfarrer Dr. Sven Evers am Ende der Veranstaltung. Die Jugendlichen haben sich sehr intensiv mit der Frage nach der Zukunft und dem Hier und Heute beschäftigt! Sie arbeiteten in einem biblischen Forum über das Thema Zeit und diskutierten mit Experten über die Bedeutung sozialer Netzwerke.
Kreative und spielerische Mitmachaktionen zum Thema boten darüberhinaus viel Abwechslung. Sportbegeisterte konnten sich an einer Kletterwand erproben. Die Diakonie war mit einen Zelt vertreten, in dem sich junge Menschen u.a. über Freiwilligendienste informieren konnten. An einem anderen Stand sollten Zukunftserwartungen an die Kirche aufgeschrieben werden. Dieser Walk of Faith, an dem sich über 200 Jugendliche beteiligten, wird auch beim Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche Anfang Juli präsentiert werden.
Positiv über die Programmvielfalt und die Begeisterung der Jugendlichen äußerten sich auch prominente Besucher, die am Samstagnachmittag das Treffen besuchten. Die niedersächsischen Landtagsabgeordneten Annette Schwarz (CDU) und Kreszentia Flauger (Die Linke) sowie Synodalpräsidentin Sabine Blütchen und der für Jugendarbeit zuständige Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker ließen sich von Vorstandsmitgliedern der ejo über das Gelände begleiten und probierten auch das eine oder andere Angebot selbst aus. Zuvor hatten die Gäste an einer Schiffstaufe teilgenommen: Ein selbstgebautes Segelboot der Evangelischen Jugend Oldenburg war anlässlich des Landesjugendtreffens auf den Namen Jolanda getauft worden und soll zukünftig bei Segelfreizeiten zum Einsatz kommen.
Gestartet wurde auf dem Landesjugendtreffen der Liederwettbewerb text-it.ejo, der junge Leute auffordert, ihren Glauben in selbstgeschriebenen Liedern zum Ausdruck zu bringen. Bis zum 13. Februar 2013 können Beiträge eingereicht werden. Die besten Lieder werden dann in Konzerten der ejo zu hören sein. Schirmherr des Wettbewerbs ist der Oldenburger Bischof Jan Janssen. Da er nicht persönlich in Ahlhorn teilnehmen konnte, hat er kurzerhand die Aktion mit einer Videobotschaft gestartet, die auf der Bühne übertragen wurde.
Ein Höhepunkt des Programms war der Open-Air-Gottesdienst, zu dem sich die Jugendlichen um 23 Uhr versammelten. Auch dabei ging es um das Thema Zeit. Hofft nicht nur auf die Zukunft, lebt hier und jetzt, forderte der Landesjugendpfarrer die jungen Leute in seiner Predigt auf.
Nach Mitternacht ging das muntere Treiben bis in den frühen Morgen weiter, etwa mit dem Kult-Rollenkartenspiel Werwolf, an dem sich über 100 Spieler beteiligten, in der Disco oder auch in Cafés und Kneipen, in denen die Teilnehmenden Zeit zum Austausch fanden.
Kultureller Höhepunkt am Sonntagmorgen war der Auftritt der Gruppe 12 Meter Hase aus Oldenburg, die mit Improvisationstheater auf der Bühne für Stimmung sorgten, bevor die Teilnehmenden nach 24 ereignisreichen Stunden die Heimreise antraten. Etwas länger dauerte die Heimfahrt übrigens für einige Mitwirkende aus der Wesermarsch, die ihr Material mit Hilfe von zwei Traktorgespannen nach Ahlhorn transportiert hatten und für diesen Weg sechs Stunden brauchten.
Sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung äußerte sich auch Elke Kaschlun, die die Organisationsleitung innehatte: Es war ein fröhliches Treffen in sehr guter Atmosphäre wir hatten keinerlei Probleme, freute sich die Regionaljugendreferentin aus Oldenburg.