Die gründliche Restaurierung des Altarretabels in der Langwarder Kirche fiel wesentlich umfangreicher aus, als anfänglich geplant. Laut Gemeindepastor Hartmut Blankemeyer sollte ursprünglich die Farbgebung einer Restaurierung aus dem Jahr 1953 wiederhergestellt werden. Doch dann habe sich während der Arbeiten ergeben, dass unter den alten Farbschichten eine gut erhaltene Bemalung aus der Zeit Ende des 17. bzw. Anfang des 18. Jahrhunderts vorhanden war. Diese Fassung sei in ihrer Qualität weit besser und höherwertiger als die späteren Fassungen, so Blankemeyer. Der Gemeindepastor ist stolz; der Altar sei in seiner Farbgebung jetzt viel lebendiger und lasse von der hohen Qualität der Schnitzarbeiten viel mehr erkennen.
Das Altarretabel wurde 1652 geschaffen, die Figuren stammen vermutlich von dem Tossenser Bildschnitzer Onno Dircksen, der von Münstermanns Werken beeinflusst wurde.
Die Restaurierungsarbeiten schlossen den Umbau der Apsisfenster ein, die wieder in ihre Originalgröße versetzt wurden, ein drittes Fenster hinter dem Altar wurde wieder geöffnet. Darüber hinaus sei der Altar an seinen alten Platz rückversetzt worden, wodurch der ursprüngliche Wirkungszusammenhang und die richtige Lichtwirkung wiederhergestellt werden konnte, betont Achim Knöfel, im Oldenburger Oberkirchenrat zuständig für Kirchbau, Kunst- und Denkmalpflege.
Die Restaurierungsarbeiten haben insgesamt rund 124.000 Euro gekostet, wovon die Langwarder Kirchengemeinde 72.000 Euro aufgebracht hat. 42.000 Euro steuerte die Wirtschaftsförderung Wesermarsch bei und weitere 10.000 Euro die Kirchbaustiftung der oldenburgischen Kirche. Der barrierefreie Zugang zur Kirche kostete weitere rund 21.000 Euro, die ebenfalls von der Kirchengemeinde übernommen wurden.
Nach dem Gottesdienst am Sonntag besteht die Möglichkeit, den renovierten Altar zu besichtigen, und die Kirchengemeinde lädt zu einem kleinen Umtrunk ein.