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Hannover (epd). Die hannoversche Landessynode hat am Dienstagabend beschlossen, den jährlichen Zuschuss für die «Evangelischen Zeitung» (EZ) zu streichen. Im nächsten Jahr sollen letztmalig 400.000 Euro an das Blatt fließen. Ab 2017 will die Landeskirche keine Mittel mehr für die Wochenzeitung zur Verfügung stellen. Das Kirchenparlament folgte damit einer Empfehlung der Medienberatungsfirma «Aserto» aus Hannover.

 

Eine evangelische Wochenzeitung in der jetzigen Form habe keine Zukunft mehr, sagte der Vorsitzende des Öffentlichkeitsausschusses, Hans-Christian Winters. «Leider hat sie zu wenig Abonnenten.» Allerdings seien die Inhalte der Zeitung für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirche von Bedeutung. Sie sollten künftig in anderer Form für die Landeskirche nutzbar gemacht werden.

 

Das Institut «Aserto» hatte im vergangenen Jahr für die Landeskirche ein Kommunikationskonzept erarbeitet, um diesen Bereich neu auszurichten. Die Synode beauftragte das Landeskirchenamt zu planen, wie dieses Konzept umgesetzt werden kann. Winters empfahl der Synode, die frei werdenden Haushaltsmittel von 400.000 Euro auch weiterhin für Aufgaben der Kommunikation vorzusehen.

 

Die EZ hat nach Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) in Niedersachsen derzeit eine Auflage von rund 9.400 Exemplaren. Ende der 1950er Jahre betrug ihre Auflage 70.000 Exemplare, vor zehn Jahren gab es noch es rund 26.000 Abonnenten.

Die Wochenzeitung wird seit Jahresbeginn vom Evangelischen Presseverband Norddeutschland mit Sitz in Kiel herausgegeben. In Niedersachsen wird sie bisher von den Landeskirchen Hannover und Oldenburg mitfinanziert. Die Landeskirche Braunschweig hatte ihren Zuschuss bereits 2012 eingestellt. In Hamburg und Schleswig-Holstein erscheint eine eigene Ausgabe für Norddeutschland, die von der Nordkirche unterstützt wird.

 

Die «Evangelische Zeitung» erschien unter dem Namen «Die Botschaft» zum ersten Mal am 9. Juni 1946. Im Jahr 1975 wechselte sie zu ihrem heutigen Namen.