Oldenburg (epd). Die Vielfalt der niederländischen Malerei im 17. Jahrhundert steht im Zentrum der neuen Sonderausstellung «Vortreffliche Niederländer!» im Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Die Schau versammele stimmungsvolle Landschaften, anekdotenreiche Genre-Szenen, eindrucksvolle Portraits und detailreiche Stillleben von Alten Meistern wie Rembrandt, Jacobus Vrel, oder Jan van Huysum, sagte die stellvertretende Museumsdirektorin Anna Heinze am Donnerstag. Die Ausstellung wird am diesem Sonnabend eröffnet und läuft bis zum 9. Januar 2022.

Die niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts fasziniere das Publikum bis heute, sagte Ausstellungskuratorin Stefanie Rehm. Nahezu alle Exponate stammten aus dem Fundus des Landesmuseums. Ein besonderes Faible für die Malerei der Holländer und Flamen habe auch der Oldenburger Hofmaler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829) gehabt. Durch einen längeren Aufenthalt in den Niederlanden habe er früh die niederländischen Meister und ihre extreme Detailverliebtheit schätzen gelernt. Er sammelte ihre Werke und malte selbst in ihrem Stil.

In der Ausstellung ergänzten Zitate Tischbeins die historischen Meisterstücke, erläuterte Rehm. So sei beispielsweise in einem Raum mit Stillleben und Porträts zu lesen: «Man ist so getäuscht, dass man vergisst, vor einem Bild zu stehen.» In Gegenüberstellungen der Alten Meister mit Werken Tischbeins könnten sich die Besucherinnen und Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. «Durch seine Augen gesehen werden die Werke, ihre Kontexte und Geschichten lebendig.»

Zugleich widme sich die Schau der Rezeption dieser Meisterwerke im späten 18. Jahrhundert, also rund einhundert Jahre nach ihrer Entstehung. Dabei beleuchte die Ausstellung auch den damaligen internationalen Kunstmarkt mit spektakulären Kunstauktionen und besonderen Trends rund um das Sammeln niederländischer Kunst, erläuterte die Kuratorin. Zeugnis davon lieferten historische Auktionskataloge und spezielle Druckplatten. Sie wurden gefertigt, um die Meisterwerke einem größeren Publikum und Kundenkreis bekannt zu machen.