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Oldenburg/Gildehaus (epd). Private Sammler haben dem Oldenburger Landesmuseum Natur und Mensch bedeutende Funde aus der Zeit der Neandertaler geschenkt. Die rund 300 paläontologischen und archäologischen Fundstücke seien zwischen 44.000 und 42.000 Jahren alt und über einen Zeitraum von zehn Jahren in einer Sandgrube bei Gildehaus in der Grafschaft Bad Bentheim aufgesammelt worden, teilte das Landesmuseum am Donnerstag mit. Neben Steinwerkzeugen des Neandertalers seien Knochen von Höhlenlöwen und Wassermaulwürfen die Highlights der Sammlung.

Finder ist den Angaben zufolge der ehemalige Direktor des Naturhistorischen Museums «Natura Docet» in Denekamp, Dick Schlüter, aus Enschede. Er sei seit seiner Jugend leidenschaftlicher Fossiliensammler. Einige der besonderen Funde präsentiert das Landesmuseum bis zum 28. April in der Dauerausstellung.

Bei den Funden handelt es sich laut dem Museum um Steinartefakte aus Geschiebefeuerstein - unter anderem Werkzeuge wie Schaber und Keilmesser. Daneben enthält die gut dokumentierte Sammlung tierische Überreste wie Knochen, Knorpel und Zähne von zahlreichen Tierarten, die zur gleichen Zeit im Bentheimer Raum gelebt haben, etwa dem Steppenwisent, dem Wollhaarnashorn und dem Wollhaarmammuts.

Derartige gemeinsame Funde von altsteinzeitlichen Werkzeugen sowie den Knochen potenzieller Beutetiere wurden nach Angaben des Landesmuseums bislang nur im östlichen Niedersachsen gemacht. Anhand der Schenkung lasse sich das Leben der Neandertaler und ihrer tierischen Zeitgenossen auch am Westrand Niedersachsens erstmals näher erforschen, hieß es. Mit der Aufnahme in die Sammlung des Landesmuseums sei gesichert, dass die Objekte auch zukünftigen Generationen von Forschenden zur Verfügung stehen.