Hannover (epd). Mit einem Festakt und einem ökumenischen Gottesdienst feiert das Land Niedersachsen am Montag (1. November) in Hannover sein 75-jähriges Bestehen. Zum Festakt ab 11 Uhr im Kuppelsaal des Kongresszentrums wird Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) rund 2.000 geladene Gäste begrüßen, wie die Staatskanzlei in Hannover mitteilte. Unter anderem werden mehrere ehemalige Ministerpräsidenten und Landtagspräsidenten erwartet. Festredner ist der Schriftsteller Navid Kermani.
In einem Saal des Kongresszentrums war vor 75 Jahren erstmals das Landtagsplenum zusammengekommen. Auch deshalb wird Landtagspräsidentin Gabriele Andretta (SPD) ein Grußwort sprechen. Die Demokratie habe sich in Niedersachsen im Laufe der Jahrzehnte stets neu bewähren müssen, betonte Andretta in einer vorab verbreiteten Erklärung. Zudem können sich die Gäste auf ein «kleines Feuerwerk der Turnkunst» mit niedersächsischen Turnern und auf den Kabarettisten Dietmar Wischmeyer alias Günther, der Treckerfahrer, freuen.
Zuvor wird in der Marktkirche in Hannovers Innenstadt ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Er beginnt um 10 Uhr. Die Predigt hält der Osnabrücker katholische Bischof Franz-Josef Bode. An der Orgel ist Ulfert Smidt zu hören. Geplant sind auch eine «digitale Menschenkette» mit Fotos von Menschen aus Niedersachsen sowie zwei Foto-Wettbewerbe.
Weil sagte, das Jubiläumsjahr falle in eine schwierige Zeit. Doch die Niedersächsinnen und Niedersachsen hätten in der 75-jährigen Geschichte des Landes so manche außergewöhnliche Herausforderung gemeistert: «Wir können stolz sein auf unser Land und seine tollen Menschen.» In den vergangenen Wochen und Monaten hatte es bereits zahlreiche Aktionen zum Jubiläum gegeben, unter anderem eine Geburtstagsgala in Berlin und Bürgerwanderungen mit dem Ministerpräsidenten.
Das Land Niedersachsen wurde am 1. November 1946 auf Anordnung der britischen Militärregierung aus der Provinz Hannover sowie den Ländern Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe gegründet. Die Bevölkerung wuchs in den 75 Jahren von 6,3 auf derzeit rund acht Millionen Menschen.