Oldenburg (epd). Mit einer Kundgebung haben am Sonntag nach Veranstalterangaben knapp 500 Menschen in Oldenburg an den Anschlag der Terrororganisation Hamas auf Israel vor einem Jahr erinnert. «Das mit diesem Datum verbundene Leid, der Schmerz und die Trauer sind unermesslich», so die Veranstalter vom Oldenburger Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus. Weltweit und auch in Deutschland und in Oldenburg sei es in der Folge zu einem massiven Anstieg des Antisemitismus gekommen, sagte Jan Schneider von dem Bündnis am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Am 7. Oktober 2023 hatte die Hamas grenznahe Kibbuzim und ein Festival überfallen. Die Terroristen ermordeten mehr als 1.200 Menschen in Israel, mehr als 240 wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Etwa 100 Geiseln befinden sich noch immer in den Händen der Hamas, rund ein Drittel gilt als tot.
Mit Bildern der Entführten und Ermordeten will das Bündnis in Kooperation mit der Stadt Oldenburg von Montag an bis zum 13. Oktober einen Erinnerungsort am Kulturzentrum PFL in Oldenburg einrichten, wie Schneider erläuterte. Außerdem erinnere eine Ausstellung im Kulturzentrum bis zum 31. Oktober an das Schicksal dieser Menschen. Weiter seien im Oktober Vorträge, Lesungen und Filmvorführungen geplant.
In der Folge des 7. Oktobers sei die Anzahl antisemitischer Vorfälle auch in Oldenburg massiv angestiegen, hieß es. In der Stadt gebe es wiederkehrende antisemitische Demonstrationen und auf dem Campus der Universität komme es immer wieder zu Anfeindungen gegen jüdische Studierende. Ein weiterer Höhepunkt sei der Anschlag auf die Oldenburger Synagoge am 5. April dieses Jahres gewesen. Dabei wurde vor der Tür des jüdischen Gebetshauses ein Brand gelegt, der aber schnell gelöscht werden konnte. Personen wurden dabei nicht verletzt.