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Oldenburg/Hannover (epd). Die polnische Geigerin und Musikmanagerin Agnieszka Ostapowicz und die Oldenburg lehrende Kunsthistorikerin Beate Störtkuhl sind am Sonnabend in Oldenburg mit dem Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen geehrt worden. Innenminister Boris Pistorius (SPD) sagte in seiner Laudatio im Oldenburger Staatstheater, der völkerrechtswidrige und verbrecherischer Angriffskrieg auf die Ukraine zeige, wie wichtig ein geeintes Europa sei: «Die Schlesierinnen und Schlesier können den Schmerz, den die Vertriebenen aus der Ukraine empfinden, nachvollziehen und wissen, dass diese Erfahrungen ein Leben lang prägen.» Umso wichtiger sei es, mit dem Kulturpreis Schlesiens ein Zeichen «für ein Recht auf Heimat, ein Recht auf Schutz und ein Recht auf Frieden» zu setzen.

 

 

 

Kunst und Kultur könnten Brücken zu bauen, sagte Pistorius. «Als Begegnungsstätte zwischen Deutschen und Polen ist die schlesische Kultur eine gemeinsame Verbindung.» Die Preisträgerinnen und Preisträger des Kulturpreises hielten mit ihren Werken diese Verbindung aufrecht und förderten damit die deutsch-polnische Partnerschaft. «Als Deutscher und Europäer mit schlesischen Wurzeln ist das auch für mich von großer Bedeutung. Für Ihr Engagement danke ich Ihnen von ganzem Herzen.»

 

 

 

Der Hauptpreis ist den Angaben zufolge mit jeweils 4.000 Euro dotiert. Der mit 3.000 Euro versehene Sonderpreis ging an Ingrid Hartmann, Eigentümerin eines Schlosses in Jelenia Góra (Hirschberg) im Riesengebirge.

 

 

 

Der 1977 vom Land Niedersachsen gestiftete Kulturpreis Schlesien wird im jährlich wechselnden Turnus in Niedersachsen oder in Niederschlesien verliehen. Seit 1981 wird darüber hinaus ein Sonderpreis vergeben. In Niedersachsen hatten nach dem Zweiten Weltkrieg besonders viele Schlesier Aufnahme gefunden. Der Preis soll die Leistungen von Kunst- und Kulturschaffenden würdigen, die entweder selbst aus Schlesien stammen oder deren Werk Bezüge zu Schlesien aufweist.