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Der Kulturausschuss der Stadt Oldenburg berät heute über das Vorhaben, eine Büste Rudolf Bultmanns (1884-1976) in das Stadtbild einzureihen. Der Todestag des bekannten Sprosses des Oldenburger Landes jährt sich am 30. Juli diesen Jahres zum 25. Mal. Es ist geplant, eine Bronzebüste des Theologen in der Grünanlage am Theaterwall gegenüber der Einmündung Bergstraße aufzustellen. Der Standort soll die biographischen Berührungspunkte Bultmanns mit dem Alten Gymnasium und der Lamberti-Kirche versinnbildlichen. Das Projekt wird dem Kulturausschuss heute von dem Pfarrer für theologische Arbeit im Oldenburger Oberkirchenrat, Reinhard Rittner, vorgestellt.

 

Das Vorhaben geht auf eine Idee des inzwischen pensionierten Kulturdezernenten Dr. Eckehardt Seeber zurück und wird in einer Planungsgruppe des Oberkirchenrats mit Vertretern Oldenburger Museen vorangetrieben. Danach soll die Büste vom Oberkirchenrat in Auftrag gegeben und überwiegend durch Spendenmittel finanziert werden. Eine begrenzte Ausschreibung an vier Künstler wurde bereits herausgegeben. Im Ausschreibungstext wird eine 'Bronzebüste in Lebensgröße zusammen mit einem Sockel', gewünscht, die jedoch 'nicht naturalistisch' gestaltet sein sollte.

 

Rudolf Bultmann gehört neben Karl Barth, Friedrich Gogarten und Paul Tillich zu den bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Er wurde in Wiefelstede geboren und hat 1895 bis 1903 das heutige Alte Gymnasium in Oldenburg besucht. Der Vater war von 1897 bis 1915 Pfarrer an der Lamberti-Kirche. Bultmann wurde 1921 Professor für Neues Testament in Marburg und entfaltete von dort aus seine Wirkung als Vertreter einer an der Bibel wie an den Zeitgenossen orientierten modernen Theologie. Die Verbindung ins Oldenburger Land gab Bultmann, der hochbetagt in Marburg starb, zeit seines Lebens nicht auf. Immer wieder mischte er sich mit Stellungnahmen und Gutachten in die theologische und kirchliche Entwicklung seiner Heimat ein.