Unsere Kirche ist ein großer Wirtschaftsfaktor. In Bezug auf den Klimaschutz geht es dabei um Glaubwürdigkeit und es geht um nicht weniger als um die ganz grundsätzliche Frage nach dem Lebensstil, um die Frage: wie wollen wir leben und was wollen wir leben, sagt Kristine Ambrosy-Schütze. Die Beauftragte für Umwelt, Klimaschutz und Energie der oldenburgischen Kirche hat das sprichwörtliche Feld bestellt. Zum 1. März hat sie diesen Aufgabenbereich verlassen. Die 48-jährige Juristin wurde zum 1. März Mitarbeiterin im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems in Oldenburg.
In ihrer neuen Position wird Kristine Ambrosy-Schütze weiterhin mit dem Klimaschutz zu tun haben, wenn auch zukünftig eher am Rande, denn sie wird sich unter anderem um Förderprogramme der EU kümmern. Diese Programme sind häufig an Vorgaben zum Umweltschutz gekoppelt, fordern die Reduzierung des Treibhausgases Kohlendioxid, erklärt sie. Sie freut sich auf die neuen Aufgaben.
Und dennoch fällt es Ambrosy-Schütze nicht leicht, den Klimaschutz in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg in andere Hände zu legen. Erst vor kurzem sind zwei Klimaschutzmanagerinnen eingestellt worden. Claudia Stüwe und Andrea Feyen sind die Ansprechpartnerinnen vor Ort, sie werden die Kirchengemeinden begleiten.
Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass die Arbeit weitergehen wird, sagt Kristine Ambrosy-Schütze kurz vor ihrem Ausscheiden aus ihrem Amt in der oldenburgischen Kirche. Dabei fällt ihr Blick auf etliche Akten und einen Stapel von Berichten, die ihre Arbeit seit September 2012, als sie das Amt als Beauftragte für Umwelt, Klimaschutz und Energie übernahm, dokumentieren. Damals war das Integrierte Klimaschutzkonzept in der oldenburgischen Synode verabschiedet worden und es war viel Grundlagenarbeit nötig. Dazu gehörte, erst einmal aufzunehmen, welche Aktivitäten in welchen Kirchengemeinden schon laufen, später die Frage, wie man was bündeln kann und welche Ziele überhaupt realistisch sind.
Die Aufgaben der Kirchengemeinden sind vielfältig und genauso vielfältig ist das Spektrum, das beim Thema Klimaschutz betrachtet werden muss. Neben den Gebäuden, der energetischen Sanierung, die von der Bauabteilung im Oberkirchenrat übernommen worden ist, gibt es vom Papierverbrauch in den Büros über die Temperatur in den Räumen bis hin zum Catering und dem Thema Mobilität sei es bei Konfirmanden-Freizeiten oder Seniorenfahrten jede Menge zu bedenken.
Das Engagement in den Kirchengemeinden hat durchaus noch Steigerungspotential, sagt Ambrosy-Schütze. Von den insgesamt 117 Kirchengemeinden haben sich mittlerweile rund 30 auf den Weg gemacht, das Klimaschutzkonzept umzusetzen, zwei Gemeinden (Varel und Apen) haben sich nach dem Zertifikat Der grüne Hahn einer Kontrolle gestellt, weiterhin ist die Regionale Dienststelle in Roffhausen (Landkreis Freisland) in den letzten Tagen zertifiziert worden.
Und auch in den Kindertagesstätten tut sich etwas: Zwölf evangelische Kindergärten haben die Arbeit aufgenommen, das ist ein Schritt, den ich für ganz wesentlich halte, sagt Ambrosy-Schütze. Hier werde schließlich der Grundstein für die nachwachsende Generation gelegt. Zunehmende Bedeutung bekämen auch Kooperationen. Wir müssen nicht alles selber erfinden, sinnvolle Zusammenschlüsse bedeuten einen hohen Mehrwert für die Kirche, sagt sie.
Kristine Ambrosy-Schütze wünscht sich, dass der beschrittene Weg konsequent weitergeführt wird. Dazu sei auch ein starker Beirat nötig, der dabei helfe, die vielen guten Ideen nachhaltig in den Gemeinden zu verankern. Seit dem 1. März verfolgt sie nun die weitere Entwicklung interessiert, aber auf Distanz.
Ein Beitrag von Annette Kellin.