„Wir meinen, dass eine Reduktion im Bereich der Jugendarbeit weder wünschenswert noch förderlich ist, sondern die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, gerade im Hinblick auf den Einsatz von Diakoninnen und Diakonen, Priorität genießen sollte. Dagegen sollten andere Handlungsfelder zurückstehen.“ Damit benannte Kreispfarrer Bertram Althausen auf der am Freitag, 6. April, im Blockhaus Ahlhorn tagenden Kreissynode des Kirchenkreises Delmenhorst/Oldenburg Land die gemeinsame Position von Kreiskirchenrat und Kreisjugendausschuss, die eine Eingabe „Für eine Stärkung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ bei der Landessynode eingereicht haben.
Damit wird einer vorgeschlagenen Stellenreduzierung für Jugenddiakone eine klare Absage erteilt. Auch wenn die oldenburgische Kirche 124 Millionen bis zum Jahr 2030 einsparen müsse, „um eigenständige oldenburgische Kirche bleiben zu können“, sollten die Einsparungen auf anderen Handlungsfeldern erreicht werden. „Wir denken“, so Althausen, „genau das sollte klare Priorität haben, wegen der großen Bedeutung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für ein nachhaltiges kirchliches Handeln.“
Im Rahmen eines neuen Rahmenpfarrstellenplans ist der Kirchenkreis gefordert, von den 38,25 Pfarrstellen im Kirchenkreis 4,25 Stellen bis zum Jahr 2030 einzusparen. Hierzu soll auf der Herbstkreissynode beraten werden.
Die Kreissynode blickte weiterhin zurück auf die vor drei Jahren selbst gesetzten Ziele und was daraus geworden ist. Dazu gab es Arbeitsgruppen zu den Themenbereichen „Kinder- und Jugendarbeit fördern“, „voneinander lernen“, „Diakonie entwickeln“ und „Flüchtlingssozialarbeit unterstützen“.
Saskia Kamp, neue Geschäftsführerin des Kreisdiakonischen Werkes zeigte sich erfreut, wie die Diakonie im Kirchenkreis aufgestellt ist. Dank der Arbeit ihres Vorgängers Franz-Josef Franke „sind wir da führend.“ Kreisjugendpfarrerin Christiane Geerken-Thomas wies auf das neue Jugendarbeitsprojekt „KiWi“ hin. Jugendliche können dabei ein mobiles und interaktives Jugendzentrum auf Rädern in Form eines Wohnwagens vom Kreisjugenddienst für Projekte zur Verfügung gestellt bekommen. Pastorin Anne Frerichs aus Delmenhorst-Düsternort zeigte sich erfreut darüber, dass man durch die immer noch aktive Flüchtlingssozialarbeit neue Ehrenamtliche erreicht habe.
Pastor Olaf Grobleben, Beauftragter für Ethik und Weltanschauungsfragen der oldenburgischen Kirche, hielt einen Vortrag zum Thema „Kirche des gerechten Friedens werden“ und berichtete über einen friedensethischen Konsultationsprozess in der EKD, mit dem sich auch Landessynode beschäftigt. Unter anderem regte Grobleben dazu an, in den Gemeinden daran zu arbeiten, den Volkstrauertag neu zu gestalten.
Im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Delmenhorst/Oldenburg Land leben rund 93.000 Gemeindeglieder.
Ein Beitrag von Pfarrer Udo Dreyer.