Ein neues Musikkonzept wurde jetzt für den Ev.-luth. Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven von der Kreissynode, die am 8. März in Obenstrohe tagte, verabschiedet. Hintergrund ist der Wechsel in der Trägerschaft, die im Zusammenhang mit der komplett neuen Konzeption der Kirchenmusik in der oldenburgischen Kirche steht.
Bisher gab es im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven drei Kreiskantorenstellen in Vollzeit, alle waren bei den Kirchengemeinden angestellt. Das war noch aus der Zeit übrig geblieben, als der heutige Kirchenkreis in drei Kreise unterteilt war. Im Zuge der Neukonzeption wird aber keine Stelle verloren gehen. Die Betreffenden werden auch nicht schlechter gestellt als bisher, nur die Trägerschaft dieser Stellen geht in den Kirchenkreis über und die Bezeichnungen wechseln.
Der Kreiskantor sitzt künftig in Jever, Klaus Wedel besetzt die Stelle. In Wilhelmshaven gibt es mit Markus Nitt einen Stadtkantor und in Varel gibt es mit Dorothee Bauer und Thomas Meyer-Bauer ein Ehepaar, dass sich eine Kantorenstelle teilt.
Mit dem neuen Konzept verändert sich auch die inhaltliche Arbeit. So soll die Kirchenmusik nicht mehr wie bisher punktuell gebündelt sein, sondern eine Strahlkraft in den gesamten Kirchenkreis entfalten, alle Kirchengemeinden sollen von der Arbeit der Kantoren profitieren. Zudem sollen alle drei Jahre Kirchenmusiktage Nord veranstaltet werden.
Erster Ansprechpartner in Fragen Musik ist Klaus Wedel, der Kreiskantor übernimmt auch die Koordination im Kirchenkreis. Seine Berufung muss allerdings noch im Kreiskirchenrat erfolgen. Leider habe sich eine zusätzliche halbe Stelle mit einem Pop-Kantor noch nicht realisieren lassen, wurde bedauert.
Hauptthema: Jugendarbeit
Hauptthema der Synode war die Jugendarbeit. Hier umriss Kreispfarrer Christian Scheuer die Situation in den verschiedenen Kirchengemeinden. Im Kirchenkreis mit 31 Gemeinden leben rund 30.000 Kirchenmitglieder unter 27 Jahren, das entspricht einem Drittel der gesamten Kirchenzugehörigen. Dies sei Potential und Herausforderung zugleich, so Scheuer.
Er sprach von den Veränderungen in der Gesellschaft mit neuen Familienstrukturen und dem Trend zur Ganztagsschule und Kindergartenbetreuung. Hier liege eine große Herausforderung, sich den neuen Strukturen flexibel und weitsichtig anzupassen. Scheuer lobte das Engagement in vielen Kirchengemeinden, die hier schon mit gutem Beispiel voran gingen. Rund 30 Jugendliche waren bei der Synode zugegen und ermöglichten den Synodalen durch verschiedene interaktive Gruppen einen praktischen Einblick in heutige Jugendarbeit.
Die neue Konzeption der Jugendarbeit in der oldenburgischen Kirche stellte Landesjugendpfarrer Dr. Sven Evers vor. Er betonte die Bedeutung der Kirchengemeinden und des Gemeindekirchenrates, dem die Sorge für die christliche Unterweisung der Jugend obliege. Dazu gehöre auch das Erstellen eines Gemeindekonzepts für die Jugendarbeit und die Gewinnung und Schulung von ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Kreispfarrer Christian Scheuer hatte zuvor kritisiert, dass hauptamtliche 7,5 Stellen im Kirchenkreis bei weitem zu wenig seien, um alle Aufgaben zu bewältigen. Gerade in Zeiten des Umbruchs seien eher mehr als weniger hauptamtliche Kräfte nötig.
Ein Beitrag von Annette Kellin.