Am Sonnabendvormittag, den 6. November, waren die 60 Delegierten aus den zehn ev.-luth. Kirchengemeinden des Ammerlandes zur 6. Tagung der Kreissynode nach Edewecht eingeladen. Die Arbeitstagung der Synode wurde mit einem Abendmahlsgottesdienst eröffnet, den Kreispfarrer Lars Dede gemeinsam mit Pastorin Friedgard Möllmann (Wiefelstede), Pastor Dr. Urs Muther (Referent für Bildung im Ev.-Luth. Oberkirchenrat in Oldenburg) und Nicole Rowold (Mitarbeitende im Bildungswerk) sowie Kreiskantor Hartmut Fiedrich gestaltete.
In ihrer Predigt über den Satz Jesu „Ihr seid das Salz der Erde“ unterstrich Pastorin Möllmann, dass kirchliche Bildungsarbeit einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung einer Gesellschaft habe. Sie könne wie das Salz würzende, heilende und bewahrende Wirkung entfalten und so zu einem verbesserten Miteinander der Menschen beitragen.
Im Rahmen des feierlichen Eröffnungsgottesdienstes wurde Friedemann Hönsch von Kreispfarrer Lars Dede als neuer pädagogischer Leiter des Ev. Bildungswerks im Ammerland eingeführt. Hönsch war zuvor über 25 Jahre in der kirchlichen Jugendbildungsarbeit tätig. Zuletzt hatte der zweifache Vater als Bildungsreferent im Landesjugendpfarramt der oldenburgischen Kirche gearbeitet und war dort für die Arbeit des CVJM zuständig.
Im nun begonnenen Tätigkeitsbereich ist für den umweltbewußten Radfahrer, der in der Regel mit seinem E-Bike zum Dienst nach Westerstede fährt, das lebendige und fruchtbringende Miteinander der verschiedenen Berufsgruppen sowie der haupt-, neben- und ehrenamtlich Mitarbeitenden im Bildungswerk wichtig.
Die ersten gut 100 Tage im neuen Tätigkeitsfeld hat Hönsch dazu genutzt, Kontakte zu knüpfen. „Ich habe zahlreiche Menschen unterschiedlichster Art kennen gelernt“, sagt der neue Geschäftsführer des Bildungswerkes, „und bin dankbar für das große Engagement, das die Menschen in ihr Ammerländer Bildungswerk einbringen. Ich freue mich, gemeinsam mit ihnen diese positive Energie noch besser nutzbar zu machen und die Menschen und die Kirche vor Ort im Ammerland zu unterstützen.“
Im Anschluss an den Gottesdienst begann die Sitzung des Kirchenparlaments mit dem Bericht des Kreispfarrers. „Die Corona-Pandemie hat unser kirchliches Leben in den letzten Monaten vor große Herausforderungen gestellt“ so Dede. „Vieles hat sich in unserem Leben in den letzten Monaten verändert. Doch das, was unser Leben ausmacht, hat sich nicht verändert. Wir sind und bleiben aufeinander angewiesen. Wir suchen nach Sinn und Halt gerade auch in schwierigen Zeiten.“ In den vielfältigen Angeboten im Kirchenkreis, in den Kirchengemeinden und den Werken und Einrichtungen des Kirchenkreises von den evangelischen Kindergärten bis zur Klinik- und Altenpflegeheimseelsorge sei dies in den letzten Monaten auf beeindruckende Weise gelebt worden. Hervorzuheben sei, dass viele Familien die Sommermonate genutzt hätten, um die verschobenen Taufen nachzuholen. Beispielhaft ging Dede auch auf die Einführung von drei Prädikantinnen aus Rastede, Apen und Westerstede im Rahmen eines besonderen Gottesdienstes in Westerstede ein.
Momentan beschäftige sich der Kirchenkreis mit der Entwicklung einer Rahmenkonzeption für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. „Die Jugendarbeit ist für unsere Kirche von zentraler Bedeutung“ sagte Dede. Mit dem Dank an alle, die im Rahmen der kirchlichen Arbeit im Ammerland aktiv sind, schloss der Kreispfarrer seinen Bericht ab.
Angestoßen von der Corona-Pandemie, so Dede, fragten sich viele Gemeindekirchenräte, worin das Wesentliche ihres Gemeindelebens heute zu finden sei. Florian Bortfeldt, Pastor in Idafehn, ging in seinem Vortrag „Lebendige Gemeinde – Gegenwart und Zukunft der Volkskirche“ auf diese Frage ein. Er referierte über sein Erfahrungen aus dem Kontaktstudium an der Universität Greifswald. Es gehe darum, dass Kirche wieder zu einer Beteiligungskirche werde: Zugewandt, offen und diakonisch. Kirche lebe davon, dass „mündige“ Christen das kirchliche Leben selber gestalten. Hier seien neue Aufbrüche möglich und wünschenswert.
Außerdem beriet und beschloss das Kirchenparlament den Jahresabschluss des Kirchenkreises für das Jahr 2020 und dessen Haushaltsplan für das kommende Jahr. Als Mitgliederversammlung des Diakonischen Werkes stimmten die Delegierten der Jahresrechnung für die Diakonie im Ammerland für das Jahr 2020 und dem Wirtschaftsplan 2022 zu. Ebenso wurde der Haushaltsplan für das Ev. Bildungswerk für das kommende Jahr angenommen.
Für die aus dem Kreiskirchenrat ausgeschiedene Heike Pieper (Edewecht) wurde Anke Helm Brandau (Apen/Augustfehn) gewählt. Da Frau Helms Brandau stellvertretendes Mitglied des Kreiskirchenrates war, wurde Christian Buss (Rastede) in diese Funktion nachgewählt.
Im Jahre 2022 werden als Termine für die Kreissynoden der 6. Mai ab 17 Uhr und der 5. November ab 9 Uhr vereinbart.
Gegen 14 Uhr schloss der Kreispfarrer die Tagung mit der Bitte um den Segen.
Stephan Bohlen