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22 Lektorinnen und Lektoren der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wurden am Sonnabend, 24. März, von Bischof Jan Janssen in der evangelischen Kirche in Cloppenburg in ihr neues Amt eingeführt. Bischof Janssen dankte im Namen der oldenburgischen Kirche allen Lektorinnen und Lektoren für das Absolvieren der Lektorenkurse und für die Bereitschaft, sich zur Gestaltung von Gottesdiensten zur Verfügung zu stellen. Janssen dankte auch allen Mitarbeitenden, die diese Kurse konzipiert, vorbereitet, gestaltet haben. „Sie alle tun einen kostbaren und wichtigen Dienst“, so der Oldenburger Bischof.

Die Ehrenamtlichen aus Bergedorf, Bookholzberg, Delmenhorst, Elsfleth, Hude, Jever, Lastrup, Nordenham, Oldenburg, Sande, Varel, Vechta, Wangerland und Wilhelmshaven hatten eine mehrmonatige Ausbildung durchlaufen, die sie nun befähigt, auf vielfältige Weise in Gottesdiensten mitzuwirken.

Janssen beglückwünschte die neuen Lektorinnen und Lektoren, weil sie mit ihrer feierlichen Einführung „nicht weniger als in die biblische Gesellschaft selbst geraten. Schon die Menschen des Buches der Bücher sind ein Volk von Lesenden“, betonte Janssen. Die neuen Lektorinnen und Lektoren gerieten in gute Gesellschaft mit Mose, der seinem Volk das Wort Gottes vorgelesen habe. Auch Jesus selber sei ein echter Lektor gewesen.

Mit Blick auf den Predigttext „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Menschen!“ (Offenbarung 1,3) sagte Bischof Janssen, dieser Text sei eine frische Aufforderung voller Tatendrang und eine Wegweisung voller Zutrauen. Sie nehme „alle Christenmenschen – ob sie nun Gemeindeglieder, Lektoren, Pastorinnen, Bischöfe sind – mit hinein in den großen Aufbruch, anderen weiterzusagen, was wir erfahren haben. Ein offener und mit großer Geste einladender Abschluss – auch für Ihre Lektorenausbildung an diesem Festtag.“

Bischof Janssen erinnerte an seine eigene Lektorenausbildung und betonte, dass das Evangelium Mut mache mitzumachen. „Nicht alles, was wir in der Bibel lesen, kann – es muss aber auch gar nicht – komplett verstanden, voll durchleuchtet, von unseren schmalen Schultern mit allem Gewicht getragen werden. Ja, wir geben uns Mühe, mit allen Kräften und nach bestem Wissen. Doch: nicht wir sind die Garanten ihres Inhalts. Darum beginnt alle Verkündigung mit dem Lesen und darum bleibt alle Verkündigung ein Lesen.“

Der Bischof der oldenburgischen Kirche regte an: „Lesen Sie für sich und dann wieder mit anderen. Lesen sie aufmerksam und kritisch nachhakend. Lesen Sie ruhig respektvoll, aber zugleich richtig gespannt auf neue Entdeckungen – ja, die gibt es! Und bitte werden Sie mit dem Lesen nicht fertig!“

Das Lesen des Wortes Gottes schaffe Glückseligkeit, betonte Janssen. „Es ist Erinnerung, die wohl tut oder neu orientiert. Es ist Hoffnung, die aufklingt und skizziert wird. Es ist alte Heimat, die für eine Gemeinde beim Aussprechen erinnert und beim Vortragen durchbuchstabiert wird. Es ist neuer Horizont, nach dem sich die Sehnsucht der Zuhörenden ausrichtet, der ihnen den Blick weiten kann gegen einen oft allzu grauen Alltag, der sie neu hoffen lässt für die Zukunft.“

So würden die neuen Lektorinnen und Lektoren mit ihrem Lesen ihren Gemeinden dienen und das Evangelium allen Menschen verkünden, betonte Bischof Jan Janssen.

Laut der Lektorenbeauftragten der oldenburgischen Kirche, Pastorin Barbara Bockentin, hatten viele der 15 Frauen und sieben Männer bereits während der Ausbildung in ihren Gemeinden im Gottesdienst mitgearbeitet. „Mit dem Ende der Ausbildung sind die Ehrenamtlichen in der Lage, neben den Lesungen und den Gebeten, einen Gottesdienst selbständig zu gestalten und zu leiten. Anstelle einer eigenen Predigt steht allerdings eine Lesepredigt. Das ist eine besondere Herausforderung für die Lektorinnen und Lektoren. Gilt es doch, sich fremde Gedanken und Worte so anzueignen, dass sie zu eigenen werden“, so Bockentin. Zurzeit sind rund 800 Ehrenamtliche in der oldenburgischen Kirche als Lektorinnen und Lektoren tätig.

Der Begriff „Lektor“ stammt vom lateinischen Wort „lector“, zu deutsch: „Vorleser“. In den Ausbildungskursen, die überwiegend in den Winterhalbjahren stattfinden, wird grundlegendes biblisches Wissen vermittelt, das den Zugang zu den Lesungen in den Gottesdiensten erleichtern soll.

Daneben gilt das Augenmerk der Sprecherziehung und Stimmbildung. Außerdem wird das liturgische Verhalten eingeübt und besprochen. Auch werden Fertigkeiten vermittelt, die zur Gestaltung von Gebeten benötigt werden. Die Beschäftigung mit dem gottesdienstlichen Geschehen und dem Gesangbuch gehören ebenfalls dazu.

Als Lektorinnen und Lektoren der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wurden in ihr neues Amt eingeführt: Gerd Logemann aus Bergedorf; Christoph Eichelberg und Marnie Haase aus Bookholzberg; Heike Bödeker und Marlene Esslinger aus Delmenhorst; Meike Ahlers, Karin Heinemann und Ursel Ohlig aus Elsfleth; Peter Bossaller aus Hude; Ingrid Quandt aus Jever; Dagmar Wabner-Covolo aus Lastrup; Hauke Bruns aus Nordenham; Anke Arlick aus Oldenburg; Karl Adden aus Sande; Dörte Hobbie aus Varel; Almut Härtel aus Vechta; Talitha Weber aus Wangerland sowie Karol Dawidowicz, Inge Lehmhus, Elke Ockenfels, Rüdiger Rathke und Dina Schulz-Leinert aus Wilhelmshaven.


Im Anschluss an dem Gottesdienst waren sowohl die eingeführten Lektorinnen und Lektoren als auch die Gemeinde zu einem Empfang im Gemeindehaus „Schwedenheim“ in Cloppenburg eingeladen.

 

Hier finden Sie den vollen Wortlaut der Predigt von <media 10725>Bischof Jan Janssen</media> (Predigttext: Offenbarung 1,3) im Format PDF.


Weitere Informationen und die Ansprechpartner in den Regionen finden Sie online unter: www.kirche-oldenburg.de/themen/bildung/lektoren.html 

22 Lektorinnen und Lektoren der oldenburgischen Kirche wurden am 24. März von Bischof Jan Janssen in der evangelischen Kirche in Cloppenburg in ihr neues Amt eingeführt. Foto: ELKIO/Frank Morgenstern