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Osnabrück (epd). Der Zentralrat der Konfessionsfreien hat den neuen Vorschlag zur Regelung der Sterbehilfe in Deutschland kritisiert. Er appelliere an die Bundestagsabgeordneten, ihm nicht zuzustimmen, sagte der Zentralratsvorsitzende Philipp Möller der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (online, Dienstag). «Keiner der vorliegenden Gesetzesentwürfe zur Suizidhilfe ermöglicht echte Selbstbestimmung am Lebensende.»

 

 

 

Möller kritisierte, die aktuellen Entwürfe vernachlässigten wichtige Voraussetzungen für eine humane und effektive Regelung der Suizidhilfe. Er enthalte keine wirksamen Konzepte zur Prävention, zur Vermeidung gewaltsamer Suizide und zur Schaffung von Angeboten zur Suizidhilfe.

 

 

 

Ferner beinhalte der am Dienstag vorgestellte Entwurf nach wie vor problematische Elemente, etwa Wartefristen und Pflichtberatungen, sagte Möller: «Selbst dieser überparteiliche Entwurf ist nicht wirklich liberal. Dann lieber kein Gesetz als ein schlechtes Gesetz.»

 

 

 

Die für eine liberale Regelung der Suizidassistenz eintretenden Gruppen von Bundestagsabgeordneten hatten sich auf einen gemeinsamen Gesetzesvorschlag geeinigt. Die zwei Gruppen um die Parlamentarierinnen Katrin Helling-Plahr (FDP) und Renate Künast (Grüne) präsentierten ihren neuen Entwurf am Dienstag in Berlin.

 

 

 

Sie schlagen vor, Sterbewilligen den Zugang zu tödlich wirkenden Medikamenten zu ermöglichen, wenn sie zuvor eine Beratung in Anspruch genommen haben. In Härtefällen soll ein Arzt auch ohne Beratung die Mittel verschreiben dürfen. Es soll ein bundesweites Beratungsnetz aufgebaut werden. Die Abstimmung im Bundestag über diesen und einen weiteren Vorschlag ist für die erste Juliwoche geplant.