Als Gruß zum 60. Geburtstag von Altbischof Jan Janssen (geb. am 23. April 1963) erscheint jetzt unter dem Titel „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ eine Kommentierung von 32 Liedern aus dem Ergänzungsheft „Lieder und Psalmen für den Gottesdienst, Ergänzungsheft zum Evangelischen Gesangbuch (EG.E)“. Mit diesen hymnologischen Kommentaren zu den neuen Wochenliedern, die als Ergänzungsband zur Liederkunde des Evangelischen Gesangbuchs bei Vandenhoeck & Ruprecht erscheinen, solle gewürdigt werden, dass sich Jan Janssen in seinen verschiedenen kirchlichen Ämtern immer der Pflege einer weltoffenen evangelischen Frömmigkeit als Herzensanliegen gewidmet habe, so die Oldenburger Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser. Sie gehört neben Dr. Ilsabe Alpermann, Äbtissin im Kloster Heiligengrabe, Dr. Martin Evang aus Hannover und Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke aus Paderborn zu den Herausgeber*innen der Publikation.
Aus Anlass des 60. Geburtstages von Jan Janssen seien Weggefährtinnen und -gefährten gebeten worden, eines der 32 Wochenlieder außerhalb des Stammteils des Evangelischen Gesangbuchs zu kommentieren, so Landeskirchenmusikdirektorin Besser. Janssen habe auch selbst immer wieder neue Lieder gedichtet, am bekanntesten sei vermutlich sein Shanty „Von weitem“ (2008): „Heute mal wieder schwere See“ (freiTöne 2017, Nr. 36).
Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit betonte anlässlich des 60. Geburtstages seines Amtsvorgängers, dass er sich sehr darüber freue, dass mit der Kommentierung zu den neuen Wochenliedern das Herzensanliegen von Jan Janssen, das Evangelium zu den Menschen zu bringen, deutlich und gewürdigt werde. Mit manchen Texten habe Jan Janssen selbst das Liedgut bereichert. „Gegenwartsbezogen, hoffnungsvoll und manchmal auch mit Bezug zur norddeutschen Heimat und ihren Eigenheiten macht Jan Janssen die biblische Liebesgeschichte von Gott und seinen Geschöpfen neu erfahrbar. Schöne Texte und passende Melodien laden ein, in das gesungene Lob einzustimmen.“ Die dichten Formulierungen würden auch beim mehrmaligen Lesen und Singen nicht langweilig, sondern ermöglichten, unterschiedliche Stimmungen gleichzeitig miteinander zu Gehör zu bringen, so Adomeit. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag – und Dank für die Geschenke, die uns Jan Jassen mit seinen vertonten Dichtungen bereitet hat.“
Inhalte aus der rund 250-seitigen Kommentierung zu den neuen Wochenliedern werden am Sonntag, 30. April, der Öffentlichkeit vorgestellt. Um 19 Uhr findet in der Evangelischen Kirche Wangerooge ein Liederabend zum Mitsingen und Hinhören statt, an dem auch die Herausgeber*innen der Publikation mitwirken.
2018 ist die neue „Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder“ eingeführt worden, bei der jeder Sonntag mit zwei Wochenliedern bedacht wurde, von denen zumeist eines aus jüngerer Zeit stammt. Dabei seien auch 32 Lieder ausgewählt worden, die nicht im bisherigen Stammteil des Evangelischen Gesangbuchs enthalten waren und im „EG.E“ bei der Evangelischen Verlagsanstalt, Leipzig, erschienen, so Beate Besser.
Jan Janssen: seit 2021 Inselpastor auf Wangerooge
Der im April 1963 in Bad Bevensen geborene und an der friesischen Küste aufgewachsene Jan Janssen war Gemeindepfarrer in Wiefelstede (1994 bis 1996) und in der Christus- und Garnisonkirche in Wilhelmshaven (1997 bis 2002). Von 2002 bis 2008 war er Kirchentagspastor des Deutschen Evangelischen Kirchentags. 2008 wurde Janssen zum Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg gewählt und am 29. September 2008 ins Bischofsamt eingeführt. Im November 2017 erklärte Janssen seinen Verzicht auf das Bischofsamt und gab nach gut neun Jahren die Verantwortung in diesem Leitungsamt ab. Im Herbst 2018 übernahm er als Seemannspastor die Stationsleitung der Deutschen Seemannsmission e.V. (DSM) in Rotterdam (Niederlande). Am 6. September 2021 wählte ihn der Gemeinderat der Kirchengemeinde Wangerooge mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit zum neuen Inselpastor auf Wangerooge. Ende Dezember 2021 übernahm Janssen das Pfarramt, die offizielle Einführung fand Anfang Februar 2022 statt.