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Hannover (epd). Der Bund und das Land Niedersachsen wollen zusammen fast 126,9 Millionen Euro in den Küstenschutz investieren, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen. «Angesichts des steigenden Meeresspiegels ist Küstenschutz existenziell», sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwoch in Hannover. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts müsse mit einem Anstieg des Meeresspiegels um 60 bis 110 Zentimeter gerechnet werden. Davon wären 14 Prozent der Landesfläche Niedersachsens und 1,1 Millionen Menschen betroffen.

Allein an der niedersächsischen Küste müssten in den kommenden Jahrzehnten Hunderte Kilometer Deiche erhöht sowie Sperrwerke und andere Bauwerke modernisiert werden. Dafür stehen laut Meyer in diesem Jahr mehr als 81 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich seien in den Folgejahren 45,9 Millionen Euro zugesichert. Das Geld solle für 156 Maßnahmen an der niedersächsischen Küste, auf den ostfriesischen Inseln sowie an den Mündungen von Ems, Weser und Elbe verwendet werden.

Die größte Summe mit 59,1 Millionen Euro gehe an die Deichverbände, sagte Meyer. Für rund neun Millionen Euro solle zur Sicherung der Ostfriesischen Inseln hauptsächlich auf Langeoog und Norderney Sand aufgespült werden. Außerdem fließe Geld in eine Überarbeitung des Generalplans Küstenschutz für das Festland.

Besondere Beachtung finde dabei das sensible Ökosystem Wattenmeer, hieß es. Mit einem ökologischen Sedimentmanagement und zusätzlichen Salzwiesen lasse sich umweltfreundlich und klimaschonend wertvolles Material für die Deichverstärkungen mit kurzen Transportwegen gewinnen.