Der Förderverein Klosterkirche Vechta ist guter Hoffnung, dass die für den letzten Bauabschnitt der Sanierung des Gotteshauses benötigten 224.000 Euro bald zusammengetragen sind. Ziel ist es, mit der Sanierung beschädigter Putzflächen, der Neufassung der Wand- und Gewölbeflächen sowie des Gestühls und der Erneuerung der Beleuchtungsanlage die Innenrenovierung abzuschließen, bevor der Orgelbauverein im April 2013 mit dem Einbau der neuen Orgel beginnt.
Allein 112.000 Euro könnten vom Kultusministerium in Berlin überwiesen werden, gab der Förderverein bekannt. Fürsprecher ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Franz-Josef Holzenkamp, der in der vergangenen Woche einen entsprechenden Förderantrag von Vertretern des Oberkirchenrats der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und des Fördervereins entgegennahm. Er wolle nichts versprechen, aber es gibt positive Signale, sagte der Politiker, der in der Bundeshauptstadt bereits Vorgespräche geführt hat. Die Sanierung der Klosterkirche sei ein Beispiel gelungener ökumenischer Zusammenarbeit und ein Beleg dafür, nicht nur über Ökumene zu reden, sondern Ökumene zu leben, so Holzenkamp.
Die weiteren 112.000 Euro wollen der Oberkirchenrat der oldenburgischen Kirche, das staatliche Baumanagement Osnabrück Emsland sowie die Denkmalschutzbehörde, Banken und Privatspender aufbringen. Die in den Jahren 1727 bis 1731 erbaute barocke Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters Vechta wird seit 1816 als Simultankirche der in den Räumlichkeiten des aufgelösten Klosters eingerichteten Strafanstalt und gleichzeitig als Pfarrkirche der Ev.-luth. Kirchengemeinde Vechta genutzt. Bis heute wird die im Besitz des Landes Niedersachsen befindliche Kirche als Anstaltskirche der JVA für Frauen genutzt.
Mehr als eine Million Euro koste die gesamte Sanierung der Klosterkirche, sagte Richard-Wilhelm Bitter, Leiter des staatlichen Baumanagements in Osnabrück. In den vergangenen sechs Jahren wurden die Außenfassade und die Fenster saniert sowie die Heizungsanlage ersetzt. Er bezeichnete die Simultankirche als ein einmaliges, für das Oldenburger Land bedeutendes Baudenkmal.
Ein Projekt dieser Größenordnung könne nur verwirklicht werden, wenn alle Beteiligten wie Fördervereine, Kirchen, Behörden, Kommunen, Land, private Spender und die Wirtschaft Hand in Hand arbeiten, betonte Petra Huckemeyer vom Förderverein Klosterkirche Vechta e.V. und Stellv. Anstaltsleiterin der JVA für Frauen. In einem großartigen Zusammenspiel und mit unbeschreiblicher Unterstützung unterschiedlichster Stellen sei es innerhalb kurzer Zeit gelungen, für das Renovierungsprojekt Klosterkirche die Voraussetzungen für einen Antrag auf Sondermittel beim Bund zu schaffen, betonte sie.
Ein Beitrag von Heinrich Vollmer.