Zum Hauptinhalt springen

Pastor Urs-Ullrich Muther wird Leiter der neuen Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz

Pastor Dr. Urs-Ullrich Muther (56) wird Leiter der neuen Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Er tritt seine neue Aufgabe zum 1. September an. Hauptaufgabe werde es sein, so der promovierte Theologe, Volks- und Betriebswirt, die strategische Umsetzung des im November 2023 verabschiedeten Klimaschutzgesetzes zu begleiten und voranzutreiben. 

Dazu sei es zwingend notwendig, „die Akteurinnen und Akteure in Bereich von Umwelt- und Klimaschutz, die wir an den unterschiedlichsten Stellen unserer Kirche bereits haben und die dort schon segensreich wirken, miteinander zu vernetzen und voneinander profitieren zu lassen. Zugleich muss sich eine Vernetzung auch auf Stellen außerhalb der kirchlichen Bezüge erstrecken; denn Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen.“ Unterstützt wird Muther bei seiner neuen Aufgabe unter anderen von der Beauftragten für Umwelt, Klimaschutz und Energie der oldenburgischen Kirche, Andrea Feyen.

Im November letzten Jahres hatte die oldenburgische Synode ein Klimaschutzgesetz verabschiedet und sich verpflichtet, bis 2035 die in den Gemeinden und Einrichtungen entstehenden Netto-Treibhausgas-Emissionen um 90 Prozent zu reduzieren. Bis zum Jahr 2045 schreibt das Klimaschutzgesetz die vollständige Klimaneutralität vor. Die vollständige Klimaneutralität sei ein wichtiger „Meilenstein“, so Bischof Thomas Adomeit im November zum Abschluss der Synodentagung.

Seit 2021 ist Pastor Dr. Urs-Ullrich Muther Leiter des Referats Bildung in der oldenburgischen Kirche, von 2014 bis 2020 war er Persönlicher Referent des Dezernenten im Dezernat für Bildung und Diakonie des Ev.-luth. Oberkirchenrates in Oldenburg. Von 2000 bis 2014 war er Geschäftsführender Pfarrer und Vorsitzender des Gemeindekirchenrates in der Kirchengemeinde Westerstede. Bereits im Vorfeld war er Pfarrer und davor Hilfsprediger in Westerstede. Nach dem Studium der Ev. Theologie in Bethel und Bochum und einem Vikariat in der Kirchengemeinde Ganderkesee wurde Muther 1996 ordiniert. 

2010 wurde Muther an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg promoviert. Er verfügt über Abschlüsse als Dipl.-Volkswirt (2008) und Dipl.-Kaufmann (2007) und hat von 2002 bis 2008 ein Fernstudium (Teilzeit) der Wirtschaftswissenschaften an der FernUniversität in Hagen (Schwerpunktfächer: Personalführung und Organisation sowie Dienstleistungsmanagement) absolviert. Muther ist verheiratet und hat zwei Kinder.
 

„Wir müssen uns dem Klimawandel stellen“ – Urs-Ullrich Muther wird Leiter der Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz

epd-Gespräch: Jörg Nielsen 

Oldenburg (epd). Pastor Urs-Ullrich Muther ist ab dem 1. September Leiter der neuen Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. „Es gibt in vielen Gemeinden und Kirchenkreisen bereits zahlreiche Ideen und Projekte zum Klimaschutz“, sagte der 56-jährige Theologe, Volks- und Betriebswirt im Gespräch mit dem Evangelischer Pressedienst (epd). „Meine wichtigste Aufgabe wird es sein, diese zu sammeln, zu strukturieren und zu vernetzen.“

Die oldenburgische Kirche hat sich verpflichtet, bis 2035 die in den Gemeinden und Einrichtungen entstehenden Netto-Treibhausgas-Emissionen um 90 Prozent zu reduzieren. „Die restlichen zehn Prozent müssen in den Folgejahren bis 2045 abgebaut werden“, erläuterte Muther. Spätestens dann wolle die Kirche klimaneutral sein.

Die größten Herausforderungen beim Klimaschutz sind laut Muther die Gebäude. Dabei gehe es neben den Kirchen auch um Gemeindehäuser, Pfarrhäuser und Bürogebäude. „Wir müssen in allen 107 Kirchengemeinden und allen Einrichtungen prüfen, welche Gebäude gut genutzt und unverzichtbar sind und auf welche wir verzichten können.“ Denn: „Gebäude benötigten Energie und verursachten Treibhausgase – selbst dann, wenn sie nur wenig genutzt werden.“

Von manchen Bauten könne sich die Kirche leichten Herzens trennen - von anderen nicht, räumte Muther ein. „Das Gebiet der oldenburgischen Kirche ist ländlich geprägt. Oft ist das Gemeindehaus der letzte Ort im Dorf, wo sich Menschen treffen können.“ In solchen Gemeinden werde sehr emotional um den Erhalt oder die Aufgabe eines Hauses gerungen. „Da kann der Widerstand sehr groß werden. Da müssen wir den Leuten Zeit lassen und sie gut beraten.“ Alternativen zum Status quo gebe es immer, unterstrich Muther. Doch welche vor Ort praktikabel und sinnvoll sind, müsse erarbeitet werden.

Derzeit werde genau ermittelt, wie viele Treibhausgase von der oldenburgischen Kirche verursacht werden und wie viel Energie verbraucht wird – angefangen beim Heizen der Kirchen für den Gottesdienst im Winter, über den Abwasch nach dem Seniorenkreis bis hin zu den Dienstfahrten. „Das ist die Basis, auf die wir unsere Anstrengungen ausrichten müssen“, sagte der Pastor.

„Die oldenburgische Kirche unterstützt Ideen und Vorhaben, die dem Klimaschutz und damit dem Erhalt der Schöpfung dienen“, betonte Muther. Außerdem habe die Synode einen Ökofonds eingerichtet, um Gemeinden mit echten Zuschüssen unterstützen zu können. Ferner könnten günstige Kredite vermittelt werden.

„Ich möchte bei den Menschen die Lust am Klimaschutz wecken und mit ihnen Ideen entwickeln und umsetzen“, sagte Muther: „Schließlich ist die Schöpfung etwas Erfreuliches.“

Ein Beitrag des Evangelischen Pressedienstes Niedersachsen-Bremen.
 

Pastor Urs-Ullrich Muther wird Leiter der neuen Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz
Pastor Urs-Ullrich Muther wird Leiter der neuen Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz