Klimaschutz bedeutet weit mehr, als ab und zu mal das Auto stehenzulassen und das Fahrrad zu nehmen. Klimaschutz bedeutet vielmehr viele kleine Änderungen im Alltag und vor allem: eine Veränderung des Bewusstseins. Klimaschutz bedeutet Aufklärung, Sensibilisierung und Einüben eines neuen Verhaltes. Das beginnt am besten schon im Kindesalter. Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hat bereits im Jahr 2012 ein Integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen. Ziel ist es, 25 Prozent des Klimakillers Kohlendioxid einzusparen.
Um dieses Ziel zu realisieren, wurde die Stabsstelle für Umwelt, Klimaschutz und Energie eingerichtet. Kristine Ambrosy-Schütze ist hier tätig. Jetzt hat sie Unterstützung bekommen. Andrea Feyen und Claudia Stüwe sind mit je einer halben Stelle seit Anfang Dezember in der Stabsstelle als Klimaschutzmanagerinnen tätig. Ziel ist es, das Klimaschutzkonzept nun zügig umzusetzen.
Die Klimaschutzmanagerinnen wurden jetzt im Regionalen Umweltzentrum in Schortens, Landkreis Friesland (RUZ), vorgestellt. Zugleich wurde auch die neue Kooperation des RUZ mit der Stabsstelle erläutert. Ina Rosemeyer, pädagogische Leiterin der Einrichtung, und Projektmitarbeiter Manuel Schiffer stellten das Konzept Energiesparkids vor, mit dem schon Kindergartenkinder angeleitet werden, sorgsam mit Energie umzugehen.
Das Konzept war bisher jahrelang erfolgreich im Landkreis Friesland in kommunalen Kindergärten erprobt worden. Durch die Kooperation sind jetzt auch Einsätze in den kirchlichen Kindertagesstätten möglich. Darüber hinaus werden die Mitarbeiter des RUZ damit auch über den Landkreis Friesland hinaus tätig. Im Rahmen der Kooperation laufen bereits in rund einem Dutzend kirchlicher Kindertagestätten diese Maßnahmen.
Klimaschutz beginnt am besten bei den Kindern, sagte Ambrosy-Schütze. Sie wirken als Multiplikatoren, denn Kinder tragen ihr Wissen auch in die Familien. Doch das Klimaschutzkonzept sieht vor, auf breiter Ebene tätig zu werden. Durch die Förderung über das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit für einen Zeitraum von drei Jahren wurde es jetzt möglich, die beiden Klimaschutzmanagerinnen einzustellen, die sich die Stelle teilen. Ambrosy-Schütze begrüßte die Unterstützung durch Claudia Stüwe und Andrea Feyen, denn die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts erfordere große Flexibilität und Vielseitigkeit. Die beiden Frauen werden vor allem direkt in den Kirchegemeinden vor Ort tätig sein. Ihr Betätigungsfeld umfasst dabei insgesamt 117 Kirchengemeinden viel Arbeit für die kommenden drei Jahre.
Die Diplom-Agraringenieurin Andrea Feyen (50) kommt aus Neuenburg, hat sich zu den Themen Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit weitergebildet und kennt durch ehrenamtliche Tätigkeit die Strukturen der Kirchengemeinden. Wichtig sei es, ehrenamtliches Engagement zu bündeln und zu lenken, sagte sie. Ihr persönliches Steckenpferd sei zudem die Frage der Balance zwischen Mobilität und Bewahrung der Schöpfung.
Claudia Stüwe (31) war zuletzt im Projekt Zukunft einkaufen im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven tätig und bringt von daher viel Fachwissen über ökofaire Beschaffung mit.
Ziel der Projektstelle ist auch die Zertifizierung der Gemeinden nach dem Grünen Hahn, einem Umweltmanagement für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen. Gemeinden, die Interesse haben, das Klimaschutzkonzept jetzt anzugehen, können sich in der Stabsstelle, die in der Regionalen Dienststelle der Kirche in Roffhausen angesiedelt ist, melden.
Einer Zertifizierung geht immer eine individuelle Untersuchung, Beratung und Maßnahmenplanung voraus. Gut ein Jahr müsse man für den Prozess rechnen, so Ambrosy-Schütze. Das Zertifikat wird von unabhängigen Fachleuten zugesprochen, es kostet etwa 700 bis 900 Euro. Zur Zertifizierung gehören die systematische Erfassung aller umweltrelevanten Daten sowie des Schadstoff-Ausstoßes und die Einleitung von Maßnahmen zur Reduzierung. Neben dem Grundsatz Glaubwürdig handeln geht es auch um nachhaltiges Wirtschaften und das Einsparen von Ressourcen. Unterm Strich seien allein bei den Energiekosten bis zu 30 Prozent Einsparungen möglich, so Ambrosy-Schütze.
Ein Beitrag von Annette Kellin.