Hauptthema der Kreissynode des ev.-luth. Kirchenkreises Delmenhorst/Oldenburg-Land auf ihrer Herbsttagung am Freitag, den 10. November, waren die Herausforderungen auf dem verabredeten gemeinsamen Weg zur Klimaneutralität zu 90 Prozent im Jahr 2035 und zu 100 Prozent im Jahr 2045. Zu Beginn der Tagung jedoch erklärte der Vorsitzende der Kreissynode, Dr. Detlev Lauhöfer, die uneingeschränkte Solidarität des Kirchenkreises mit Israel und den Jüdinnen und Juden in Deutschland, in Delmenhorst und im Landkreis. Kreispfarrer Bertram Althausen betonte: „Alle Jüdinnen und Juden sollen wissen: Wir Christinnen und Christen stehen an ihrer Seite! Wir widersprechen, wenn antisemitische und judenfeindliche Worte und Reden zu hören sind und wenn antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet werden.“
Die Kreissynode, die sich diesmal im Heilig-Geist-Gemeindehaus in Delmenhorst traf, konnte bei ihrer Tagung selbst den CO2-Ausstoß im Vergleich zu vorherigen Tagungen um ca. 50 % reduzieren. Einen erheblichen Anteil hatten dabei der Verzicht auf das Heizen in der Kirche für die Andacht zur Eröffnung der Kreissynode sowie die Umstellung auf eine regionale, saisonale und vegane Ernährung beim Imbiss für die ca. 50 Kreissynodalen und Gäste. Alle waren sich einig, die erreichten Emissions-Standards auch in Zukunft beizubehalten und möglichst sogar weiterzuentwickeln. „Klimaschutz und Schöpfungsbewahrung sind in den nächsten Jahren unsere absolut wichtigsten Ziele“, betonte Kreispfarrer Althausen.
In ihrem Vortrag erläuterte die Umwelt- und Klimaschutzbeauftragte der oldenburgischen Kirche, Andrea Feyen, die riesigen Herausforderungen für die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Sie empfahl aber auch leicht praktizierbare und konkrete Schritte zur Umsetzung.
Nach anfänglichem Zögern beteiligten sich die Delegierten aus den Kirchengemeinden mit Spaß und Kreativität an einem Planspiel „Wie machen wir unser Gemeindehaus klimaneutral?“ Und schon bald waren sie dabei, Wärmepumpen zu installieren, Photovoltaikanlagen auf dem Kirchendach anzubringen und die Wände neu zu dämmen. Nicht mehr benötigte Gemeindehäuser wurden im Spiel ganz unkompliziert zur Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen verkauft.
Die Kreissynode wählte schließlich den Kirchenältesten Helge Treiber aus Ganderkesee als neues Mitglied in den Kreiskirchenrat, das Leitungsgremium des Kirchenkreises. Und sie beschloss den umfänglichen Haushaltsplan 2024 für den Kirchenkreis und seine Einrichtungen. Dazu gehört auch der weiter wachsende Kita-Verbund „evkita doll“, der nun ab Januar 2024 auch die evangelischen Kitas aus Wildeshausen in seine Trägerschaft und Verantwortung übernimmt.