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Hannover (epd). Zum internationalen Tag des Artenschutzes (3. März) haben kirchliche Umweltschützer zum Schutz von Wildtieren und ihrer natürlichen Lebensräume aufgerufen. «Der Artenschutz ist entscheidend, um das Gleichgewicht in unseren Ökosystemen aufrechtzuerhalten und die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu sichern», sagte die Referentin für Umwelt und Klimaschutz in der evangelischen Landeskirche Hannovers, Mona Gharib, am Sonntag in Hannover.

«Der Verlust von Arten hat weitreichende Folgen, nicht nur für die Natur, sondern auch für die menschliche Gesellschaft», betonte die Umweltchemikerin: «Denn viele unserer Ressourcen und unser Wohlstand hängen on einer gesunden Umwelt ab.» Gharib leitet in Deutschlands größter evangelischer Landeskirche das Projekt «Biodiversitäts-Check in Kirchengemeinden», das kirchliche Grundstücke und Friedhöfe zu Stätten der biologischen Vielfalt machen will.

Bei dem Projekt engagieren sich zahlreiche Kirchengemeinden, um ihre Außenflächen und Gebäude so zu gestalten, dass heimische Wildtiere und Pflanzen dort leben und gedeihen können. So werden unter anderem heimische Hecken, Bäume oder Gehölze als Lebensraum und Nahrungsquelle für die Tierwelt gepflanzt und gepflegt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf nuss- und fruchttragenden Gehölzen. Gebäude sollen Lebensstätten für Fledermäuse, Mauersegler oder Schleiereulen werden oder bleiben.

Rund 100 sogenannte «Schöpfungsbotschafter» hat Gharib seit 2021 bereits dafür ausgebildet. Bei dem Projekt arbeiten die evangelischen Landeskirchen Hannovers und Westfalens mit dem katholischen Erzbistum Köln zusammen. Das Bundesamt für Naturschutz stellt 3,5 Millionen Euro dafür bereit. Das Projekt zeige, dass kirchliche Flächen und Gebäude eine wichtige Rolle im Natur- und Artenschutz spielen könnten, sagte Gharib. Ingesamt gibt es bundesweit rund 23.000 evangelische und katholische Gemeinden sowie nach Schätzungen mehr als 16.000 Friedhöfe in kirchlicher Trägerschaft.