Zum Hauptinhalt springen

24 Lehrerinnen und Lehrer aus Niedersachsen haben am Freitag, 14. März, in einem Gottesdienst in der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg ihre Vokationsurkunden erhalten. Dabei handelt es sich um die kirchliche Lehrerlaubnis, die Voraussetzung ist, um Evangelischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen. Diese Befähigung wird von der Konföderation Evangelischer Kirche in Niedersachsen ausgesprochen. Von den 24 Lehrerinnen und Lehrern unterrichten sechs Lehrkräfte an Schulen im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Sie sind an allen Schulstufen und -formen tätig. 

Der Gottesdienst wurde von Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk geleitet. „Wer über Religion und Gott nachdenkt kann sich der Frage nach Gottes Sein in dieser Welt nicht entziehen. Wer über Religion und Gott nachdenkt, denkt über sich selbst, das eigene Dasein nach. Und dieses Nachdenken im wahrsten Sinne des Wortes braucht Begleitung“, sagte Lenk zu den Pädagogen. Glaubensinformationen, Darstellung kirchlicher Traditionen, Informationen aus Kirchenge-schichte, das Einüben in theologisch-systematische und philosophische Fragestellungen implizieren immer die Konfrontation mit sich selbst. In dieser Konfrontation sei Begleitung so wichtig. Dass Religionsunterricht dazu Raum gebe heiße, dass die Grenze zwischen der Vermittlung von Fakten und einer guten Seelsorgepraxis fließend sei und bleibe. Und es bleibe eine immer währende Herausforderung, so Lenk.

Dem Vokationsgottesdienst war eine intensive Fortbildung von zwei-einhalb Tagen in der Evangelischen Heimvolkshochschule in Rastede vorausgegangen. Dort befassten sich die Pädagogen mit dem Thema: „Die Bibel ins Leben holen“. Die biblischen Schriften seien für Religionspädagogen immer noch das wichtigste Medium im Religionsunterricht, diese wären bei Kindern und Jugendliche allerdings häufig mit starken Ressentiments behaftet, erklärte Pfarrer Henning Eden von der Arbeitsstelle für Religionspädagogik der oldenburgischen Kirche, der die Vokationstagung leitete.

Seit der Umstellung der Lehramtsstudiengänge auf das modulare Sys-tem ab November 2006, der Einführung der eigenverantwortlichen Schule sowie der Verbindung von Unterricht und einer Glaubens- und Frömmigkeitspraxis gibt es die Vokation, um an staatlichen Schulen in Niedersachsen das Fach Evangelische Religion erteilen zu können.

Durch eine Vokation begleitet die Konföderation Evangelischer Kirche in Niedersachsen den Dienst der Religionslehrkräfte und sie unter-stützt diese kontinuierlich durch Fortbildungs- und Beratungsangebote. Der Religionsunterricht ist „gemeinsame Sache“ von Staat und Kirche und die Vokation ein Baustein, mit dem die Kirchen der Konföderation ihre Mitwirkung für den Religionsunterricht wahrnehmen, so Eden. Voraussetzung dafür, eine Vokation zu erhalten, ist die Teilnahme an einer Vokationstagung. Lehrkräfte mit Fakultas nehmen an zweiein-halbtägigen Kursen teil, fachfremd Unterrichtende an fünftägigen Kursen.

 

24 Lehrerinnen und Lehrer erhielten ihre Lehrerlaubnis, Evangelischen Religionsunterricht zu erteilen. Foto: Hans-Werner Kögel
24 Lehrerinnen und Lehrer erhielten ihre Lehrerlaubnis, Evangelischen Religionsunterricht zu erteilen. Foto: Hans-Werner Kögel