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Hannover (epd). Bischöfe und leitende Geistliche aus dem Nordwesten wollen sich künftig verstärkt für die Demokratie einsetzen. «Wir stehen engagiert, kritisch und konsequent für die Demokratie ein und steigern gegenwärtig unseren Einsatz für die Stärkung der Demokratie auf den verschiedenen Ebenen kirchlichen Lebens», heißt in einer am Freitag veröffentlichten ökumenischen Erklärung der Bistümer und Landeskirchen in Niedersachsen und Bremen anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes (23. Mai).

«Wir beteiligen uns bewusst am Jubiläum», heißt es weiter. Die Kirche wolle etwa am Dialog um die Auslegung des Grundgesetzes mitwirken, beispielsweise beim Eintreten gegen Antisemitismus sowie bei denen Themen Asylrecht, Frieden, Umwelt und Schutz des Lebens. «So möchten wir dazu beitragen, die politische Kultur konstruktiv weiterzuentwickeln.»

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni riefen die Kirchenvertreter alle Wahlberechtigen auf, zur Wahl zu gehen. «Dabei bitten wir sie zu prüfen, welche Parteien extremistische Positionen und eine 'gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' vertreten.» Als demokratischer Staat brauche die Bundesrepublik «eine demokratiebewusste Gesellschaft und Menschen, die sich die demokratischen Grundentscheidungen zu eigen machen».

Unter den zu beobachtenden extremistischen Bestrebungen beunruhige die Kirchenvertreter «besonders der wachsende Rechtsextremismus», heißt es weiter. «Wir halten völkischen Nationalismus und Christentum für unvereinbar. Deshalb sind rechtsextreme Parteien für Christinnen und Christen nicht wählbar.»