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Ab sofort bieten sie im Kirchenkreis Oldenburg und in Delmenhorst Kirchenerkundungen an: zehn Frauen und fünf Männer schlossen am vergangenen Sonnabend, 26. September, ihre Ausbildung zur Kirchenführerin und zum Kirchenführer erfolgreich ab.

Eine wundervolle Zeit und ein ganz besonderer Tag bleiben den 15 neuen Kirchenführenden und ihren beiden Ausbildungsleitern Michael Winkel und Dr. Martin Feltes sowie allen Beteiligten sehr lange in Erinnerung. Nach einem Jahr des Lernens und Erforschens, der Begehungen und Begegnungen endete die Ausbildung „Kirchen entdecken: Gelungen durchs Gotteshaus geleiten" mit einer feierlicher Andacht in der Kath. Akademie in Stapelfeld.

Eingebettet waren der Segen und die offizielle Entsendung durch Pfarrer Andreas Zuch, OKR Referent für Gemeindedienste, und Pfarrer Michael Winkel, Leiter Kirchenpädagogik und Dozent. Zuch nannte in seiner Predigt die Kirchenführenden „Türenöffner und Sinnesspürer, die Anleitung zum Hören, Riechen und Tasten geben."

Wichtig sei es, im Verlauf des Lebens eine Lebensmelodie zu entwickelt, die unverwechselbar mache. „Was für eine Stimme und Stimmung schwingt bei einer Kirchenführung mit? Wie können wir Menschen berühren? Wie hören wir aufeinander? Es gilt, genau hinzuhören - auf Töne und Zwischentöne, trotz des Getöses in dieser Welt."

 

Weiterhin ging er auf die Martha-Maria-Erzählung aus der Bibel ein, die „wichtig sein muss, denn sie steht bei Lukas vor dem Vaterunserer." Zuch  sprach vom Dienen und Hören, beides würde zur rechten Zeit gebraucht und keines ginge ohne das andere. „Das trifft auch auf die Fähigkeiten der Kirchenführenden zu: dienen mit Kompetenz  und dabei die Gäste befähigen, zu hören und alle Sinne einzusetzen. Seit heute sind Sie prädestiniert - Sie öffnen Räume und schärfen die Sinne. Es ist eine spirituelle Erfahrung und eine Freude."


Die Dozenten Pfarrer Michael Winkel und Kunsthistoriker Martin Feltes mögen besonders die Bereitschaft, Neues zu lernen sowie das Engagement und im regen Austausch sprachfähig zu sein. Mit Dankbarkeit sehen sie auf das Jahr zurück: „Ihr seit präpariert, diese besondere Atmosphäre einer Kirche spürbar zu machen und werdet als Botschafter ausgesandt. Eure Begeisterung wird sehr, sehr ansteckend sein."

Eine Erfolgsgeschichte
Eine Feierstunde folgte der Andacht mit Zertifikatsübergabe und ausgesprochener Anerkennung der Leiterinnen Barbara Heinzerling, Ev. Erwachsenenbildung Oldenburg, Ursula Zachariae, Kath. Erwachsenenbildung Oldenburg, Uwe Fischer, Studienleiter für Kirche und Kultur der Ev. Akademie Oldenburg, Prof. Dr. Franz Bölsker, Leiter Schule und Bildung des Bischöflich Münsterschen Offizialats für die katholische Kirche im Oldenburger Land sowie Pfarrer Andreas Zuch vom Ev.-luth. Oberklirchenrat.

Bölsker sprach von einer Erfolgsgeschichte dieses sechsten evangelisch-katholischen Projektes. Das verdiene Anerkennung und Dank und sei eine Vorbereitung auf wichtige Führungen in Kirchengemeinden.

 

Für die beiden Leiterinnen Heinzerling und Zachariae sind die Abschlusstage immer „etwas ganz Besonderes und Schönes." Sie begleiteten als Prüferinnen die Gruppen den Tag über bei den Kolloquien in den Kirchen, wo die Kirchenführenden eine kurze Frequenz ihres Prüfungsthemas präsentierten.

Die Ausbildung sei ökumenisch und das sei seit Beginn der Reiz des Ganzen. Eine Evaluation zeige primäres Interesse an den Themen Religion und Theologie in der Erwachsenenbildung. Dabei würde beobachtet, dass viele Teilnehmenden die Ausbildung "nur für sich" machen würden.

Die Neuen planen allerdings überwiegend, zukünftig Kirchenbegehungen anzubieten. Sie empfehlen Interessierten, sich für die nächste Ausbildung anzumelden und begründen: „Wir hatten viel Spaß und sind begeistert von dem Angebot und der perfekten Organisation. Seit dem ersten Wochenende sind wir eine tolle Gemeinschaft, trotz der unterschiedlichen Berufe, Altersstruktur oder Konfession. Mit den überaus kompetenten Dozenten ist ein verbindender Geist und weit mehr als eine Zweckgemeinschaft entstanden, alles war stets hervorragend.

Wir lernten Kirchenräume als Sehnsuchtsorte für viele Menschen kennen, deren Symbolik und Spiritualität sich ihnen nicht auf den ersten Blick erschließt. Bei der Ausbildung stand konzeptionell die Vermittlung der Sinngehalte christlicher Kirchen im Vordergrund und nicht die Aufzählung kunsthistorischen Wissens oder geschichtlicher Daten. Wir spürten, dass unsere Referenten für heilige Orte brennen und stellten fest, dass der Funke auf uns übergesprungen ist. Dank an Michael und Martin und das komplette Team."

Übergesprungen ist der Funke auch auf Thomas Meyer, Pfarrer der Stadtkirche Delmenhorst: „Wir sind dankbar für die Schaffung der Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung und Begleitung. Das ist ein großer Schatz für die Kirchengemeinden."

Bereits zum siebten Mal wird die nächste Ausbildung Kirchenpädagogik im Herbst kommenden Jahres beginnen. Die Ausbildung Kirchenpädagogik wird in der pädagogischen Verantwortung der Ev. Erwachsenenbildung Oldenburg und der Kath. Erwachsenenbildung Oldenburg e.V. durchgeführt.


Ansprechpartnerinnen sind:
Barbara Heinzerling, EEB Oldenburg – Tel.: 0441 - 925 62-0, E-Mail: EEB.Oldenburg@evlka.de
Ursula Zachariae, KEB Oldenburg e.V. – Tel.: 0441 - 350 7157-1, E-Mail:

info@keb-ol.de

 

Ein Beitrag von Bärbel Romey.

Die neuen Kirchenführenden in den Kirchenkreisen Oldenburg-Stadt und in Delmenhorst. Alle Fotos: Barbel Romey
Mit Taschenlampen in der Hand entdecken die neuen Kirchenführenden zusammen mit Martin Feltes und Barbara Heinzerling die Kirche in Vechta.
Anfassen ist ausdrücklich erlaubt, wenn die Kirchenführenden zusammen mit Michael Winkel und Ursula Zachariae die Delmenhorster Stadtkirche erkunden.
Das Organisationsteam der Ausbildung für Kirchenführende: Barbara Heinzerling, Ursula Zachariae, Andreas Zuch und Franz Bölsker (von links).
Komplettes Team der neuen Kirchenführenden und ihrer Dozentinnen und Dozenten.