Zum Hauptinhalt springen

Am 25. November findet von 19 bis 21 Uhr in dem ev.-luth. Gemeindehaus Sande ein Workshop zu dem Thema Friedhof insbesondere Grabsteine statt. Kirchengemeinden werden dort über die teils erschreckenden Umstände in der globalen Steinindustrie informiert. Im Vordergrund des Workshops stehen Ideen, wie sich Kirchengemeinden für faire Bedingungen engagieren können.

60 Prozent unserer importieren Natursteine stammen aus Indien und China – so auch viele Grabsteine, die auf unseren Friedhöfen aufgestellt werden. Leider herrschen besonders in den Steinbrüchen menschenunwürdige Bedingungen: Kinderarbeit, mangelnder Arbeitsschutz, schwere Unfälle, Hungerlöhne und massive Schädigung der Umwelt sind in vielen ausländischen Steinbrüchen und Verarbeitungs¬betrieben Tagesgeschäft. Kirchengemeinden können dazu beitragen in diesen Ländern für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu sorgen. Würden Trauernde vermehrt nach fairen Grabsteinen fragen, könnten Steinmetze dieser Nachfrage eher entsprechen. Noch sind die Arbeitsbedingungen in der Steinindustrie wenig bekannt.

Auf dem Workshop, der im Rahmen des Projektes zukunft einkaufen des ev.-luth. Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven stattfindet, sollen die Umstände in der Steinindustrie diskutiert werden. Aus Sicht vieler Kirchengemeinden sind sie nicht mit ihrer Vorstellung eines „würdevollen Abschiednehmens“ vereinbar. Das meinen auch Lothar Mehl (ev.-luth. Kirchengemeinde Sande) und Edzard de Buhr (ev.-luth. Kirchengemeinde Jever), die sich in ihren Kirchengemeinden für einen anderen Weg einsetzen. An diesem Abend berichten wir über die Möglichkeiten einer Kirchengemeinde dieser Problematik zu begegnen. Kirchengemeinden könnten wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Erste Gespräche mit Steinmetzen in unserer Region haben gezeigt, dass sie mit uns gerne andere Wege beschreiten würden.

Interessierte sind herzlich eingeladen. Anmeldungen bis zum 15. November werden gerne unter 04421 -77449 -2671 oder per E-Mail (zukunft-einkaufen@kirche-am-meer.de) entgegengenommen.

 

Granitexportsteinbrüche (Decola) im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, 2006. Foto: Xertifix e.V.
Granitexportsteinbrüche (Decola) im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, 2006. Foto: Xertifix e.V.