Mit dem Aussprechen eines Hausverbotes und der sofortigen Beendigung des Dienstverhältnisses hat die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Nordenham am Montagabend umgehend auf die Missbrauchsvorwürfe reagiert, die die Kriminalpolizei gegenüber einem 45-jährigen Mitarbeiter der Kirchengemeinde erhoben hat.
Gegen den geringfügig beschäftigten Mitarbeiter ermittelt die Kriminalpolizei aufgrund des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von mehreren minderjährigen Jungen. Wir sind entsetzt über die Vorwürfe gegenüber unserem Mitarbeiter, die uns sehr getroffen haben. Der Mitarbeiter war seit Jahrzehnten in der Gemeinde auch ehrenamtlich aktiv, sagte der geschäftsführende Pfarrer Hartwig Dede. Es habe zuvor keinerlei Anhaltspunkte gegeben, so Dede, die den Verdacht auf sexuelle Übergriffe hätten entstehen lassen können.
Am Montag habe der Beschuldigte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt. Daraufhin hatte der Gemeindekirchenrat die sofortige Beendigung des Arbeitsverhältnisses beschlossen. Der Mitarbeiter hat alle Schlüssel zu den Räumen der Gemeinde abgegeben.
Bei sexuellem Missbrauch durch Mitarbeitende im Raum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg gibt es keinerlei Toleranz, betont Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk. Deshalb habe die Kirchengemeinde Nordenham umgehend reagiert und die entsprechenden rechtlichen Schritte eingeleitet. Gleichzeitig gebührt alle Zuwendung den Opfern von Missbrauch und Gewalt, so Lenk weiter. Darum haben die Kirchengemeinde und der Oberkirchenrat gleichzeitig gemeinsam über die Polizei den Opfern Hilfsangebote ausgesprochen.