Das Tun in Kirche und Gemeinde sei fruchtbar, solange sie mit dem verbunden blieben, der das Leben schenke und zu neuem Leben befreie Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, betonte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, am Sonntag, 29. April, in Stuhr. Solange diese Verbindung bestehe und diese Treue bleibe, werden auch unsere Gemeinden und unsere Kirche lebendig und fruchtbar sein für die uns anvertrauten Menschen, so Janssen in seiner Predigt im Rahmen der Gottesdienstreihe, die auf den Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche einstimmen soll.
Jede Frucht zähle, sei sie klein oder groß, so Janssen im Festgottesdienst in der St.-Pankratius-Kirche in Stuhr. In seiner Predigt zum Gleichnis vom wahren Weinstock (Johannes 15) betonte der Oldenburger Bischof, es sei mit Blick auf die Deckenbemalung der Kirche mit Weinranken eine Freude, so einen Gottesdienst zu feiern mit diesem Evangelium von dem festen Verwachsensein zwischen dem Weinstock, der Rebe und den Früchten, zwischen Jesus, seiner Gemeinde und ihrem Tun. Den Abendmahlsgottesdienst feierte die Ev.-luth. Kirchengemeinde Stuhr aus Anlass des 825-jährigen Bestehens der Kirchengemeinde gemeinsam mit der Varreler Kirchengemeinde.
Auch in Stuhr seien viele Früchte zu erkennen, gewachsen und gereift durch die Energiezufuhr des Evangeliums. Ob in den Kirchenchören oder beim Basar, ob in der Bücherei oder in der Pankratius-Stiftung, beim ökumenischen Kreuzweg oder beim Radpilgerweg, Kirchenkino oder Weltgebetstag, ob im neuen Gemeindekirchenrat oder schon bei den kleinen Früchtchen in Spielkreis und Kinderkirche, so Janssen.
Die Gemeinde feiere diesen Gottesdienst zwischen 825. Geburtstag und einem Zukunftskongress im Sommer, mit Rückblick und Ausblick, mit Erinnerungen an vertrautes, ja heimatliches Gelände und mit neuen Wegweisungen in ein Land, das ich dir zeigen will! Denn unter dieser Verheißung an Abraham, seine Kinder und Kindeskinder steht nicht nur die Station, die unsere oldenburgische Kirche im Juli machen wird, sagte Janssen. Der Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche im Juli dieses Jahres steht unter dem biblischen Motto ein Land, das ich dir zeigen will (1. Mose 12,1). Unter dieser Verheißung des Aufbruchs steht laut Bischof Janssen auch die Gemeinde in St. Pankratius in Stuhr.
Der Abendmahlsgottesdienst wurde von den musikalischen Gruppen der Kirchengemeinde mitgestaltet zum einen vom Flötenkreis und zum anderen von den vereinigten Kirchenchören der Gemeinden Stuhr und Varrel.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde bei einem kleinen Imbiss im Gemeindehaus der vergangenen Jahrhunderte gedacht. Anlässlich der 825-Jahr-Feier erschien eine überarbeitete Festschrift zur älteren und jüngeren Geschichte der Kirchengemeinde. Die Ev.-öffentliche Bücherei der Kirchengemeinde Stuhr präsentierte daneben ein Kochbuch mit spannenden Rezepten ihrer Leserinnen und Leser. Außerdem war ein kurzer Film über die Entstehung des Gemeindehauses zu sehen.
Pfarrerin Eike Fröhlich betonte, dass die Stuhrer St.-Pankratius-Kirche auch weiterhin für die Varreler Kirchengemeinde Heimat und Kirche geblieben sei, trotz inzwischen 42-jähriger Eigenständigkeit. Dass die Kirche etwas Einendes sei, werde insbesondere bei Trauungen und Beerdigungen deutlich.
Dass das 825-jährige Jubiläum der Kirchengemeinde überhaupt begangen werde, habe der Heilige Geist bewirkt, betonte Gemeindepfarrer Robert Vetter. Eigentlich sei das Jubiläum nicht im Blick gewesen. Erst durch einen Zahlendreher bei der Terminplanung für den Besuch des Oldenburger Bischofs sei man auf das Jubiläum aufmerksam geworden, so Vetter.
Die Kirchengemeinde Stuhr ist nunmehr die achte Station der Predigtreihe auf dem Weg zum Zukunftskongress. Die weiteren Gottesdienste werden mit Bischof Jan Janssen am 13. Mai in Elsfleth und am 27. Mai in der Freilichtbühne Lohne gefeiert. Die Reihe von zehn Gottesdiensten hat im Sommer 2011 in Wilhelmshaven-Voslapp begonnen und führt im etwa monatlichen Rhythmus durch alle sechs Kirchenkreise der oldenburgischen Kirche. Dabei werden unterschiedliche Aspekte für die Kirche auf den Weg in das Jahr 2030 aufgegriffen.
Landauf, landab beschäftigen uns Fragen der zukünftigen Gestaltung und Schwerpunktsetzung kirchlicher Arbeit. Dazu ist die Vergewisserung im Glauben lebensnotwendig, die in der Verkündigung des Evangeliums, in Gemeinschaft und Gebet erlebbar wird, so Bischof Janssen mit Blick auf die Gottesdienstreihe.
Mit einem Kongress am 6. und 7. Juli will die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg ihre Zukunft bis zum Jahr 2030 planen. Zu dem Kongress werden rund 1.000 Teilnehmende erwartet. Alle 117 Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche sollen dazu je eine Delegation entsenden. Zurzeit bereitet ein Reformausschuss unter Beteiligung der Kirchenkreise die Tagung vor. Das Konzept für die Veranstaltung hat die Synode der oldenburgischen Kirche im November vergangenen Jahres gebilligt.
Hier finden Sie den vollen Wortlaut der <media 11017>Predigt von Bischof Jan Janssen</media> (PDF).
Weitere Informationen zum Zukunftskongress finden Sie unter: www.zukunft-oldenburg.de