Bei der diesjährigen Frühjahrstagung der Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch stand erneut die thematische Arbeit im Zentrum. Angesichts einer anstehenden Satzungsänderung für das Diakonische Werk stand das Thema Diakonie auf der Tagesordnung und Kreispfarrer Jens Möllmann hatte für den 19. März die Synodalen in das Blexer Seniorenzentrum to huus achtern Diek eingeladen. Dieses verfügt nicht nur über die geeigneten Räumlichkeiten, sondern genießt seit vielen Jahren auch über einen guten Ruf als Ort wegweisender diakonischer Arbeit.
Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker setzte in seinem Grußwort für die oldenburgische Kirche bereits deutliche Akzente: Kirche und Diakonie seien von ihrem Wesen her wechselseitig aufeinander angewiesen. Er räumte ein, dass das Verhältnis von Kirche und Diakonie in der jüngeren Geschichte nicht immer von diesem Bewusstsein geprägt gewesen sei. Angesichts der sich wandelnden Herausforderungen für Kirche und Diakonie sei es wichtig, das Verhältnis zueinander immer wieder neu zu bestimmen und neue Wege zu gehen. Von einem guten Miteinander würden sowohl Diakonie wie auch Kirche profitieren. Nur mit Diakonie sind wir Kirche warb er unter den Synodalen. Die Gemeinden müssten sich immer wieder deutlich machen, dass Diakonie ihre Diakonie ist.
Diakoniepfarrer Ingmar Hammann setzte die Tagung mit seinem Impulsreferat zum Thema fort. Er begann mit den Wurzeln der Diakonie im Neuen Testament und auch er betonte von diesen Ursprüngen her den inneren Zusammenhang von Verkündigung und den Taten der Barmherzigkeit. Durch die Geschichte der christlichen Kirchen habe sich die Diakonie angesichts der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse immer wieder neuen Notlagen stellen müssen, um hilfreich für den Nächsten da zu sein. Bis heute ist es von unschätzbarem Wert, wenn Menschen, die in eine Notlage geraten sind, bei der Diakonie aus professionellem Mund zu hören bekommen: Wir kümmern uns!
Im zweiten Teil der Tagung konnten die etwa 80 Synodalen und Gäste unter sechs verschiedenen Angeboten diakonische Arbeitsfelder kennenlernen: Von der Suchtberatung über den Hospizdienst, Erholungsmaßnahmen für Mütter und Senioren, bis hin zur Schuldnerberatung, der allgemeinen Sozialberatung und konkreten Projekten wie dem Second-Hand-Laden in Einswarden. Die Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes stellen ihre Arbeit vor und standen im Gespräch Rede und Antwort. Insgesamt zeigten sich die Synodalen von der vielfältigen und professionellen Arbeit beeindruckt, die in der Diakonie im kirchlichen Auftrag getan wird.
Nachdem die Teilnehmenden sich mit einer Suppe aus der Küche des Seniorenzentrums gestärkt hatten, kamen sie zum Abschluss zu einem Gottesdienst in der St. Hippolyt-Kirche zusammen. In diesem Gottesdienst wurde Kantor Johannes Kirchberg in sein neues Dienstverhältnis beim Kirchenkreis eingeführt.
Ein Beitrag von Pfarrer Dietmar Reumann-Claßen.