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Mit einem gut besuchten Gottesdienst startete die Löninger Trinitatis-Gemeinde eine Reise in das Jahr 2030. Ausgehend von den Botschaften des Zukunftskongresses der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg zog sich der Themenkomplex „Aufbruch, Reise, Zukunft“ wie ein roter Faden durch den von Pastorin Martina Wittkowski gestalteten Gottesdienst – passend zum Leitwort des Kongresses „… ein Land, das ich dir zeigen will“ (1. Mose 12,1).

Noch sichtlich beeindruckt von der zweitägigen Veranstaltung am 6. und 7. Juli in der Weser-Ems Halle übertrug Pastorin Wittkowski das mit rund 1.100 anderen Gläubigen erlebte Gemeinschaftsgefühl in das Löninger Gotteshaus. Gleichzeitig machte sie deutlich, wo die Zukunft gestaltet werde: „Kirche ist nicht in der Weser-Ems Halle, sondern hier in Löningen und in vielen anderen Gemeinden“.

So sahen es auch die Kongress-Teilnehmer aus Löningen, die ebenfalls in Oldenburg dabei waren. Kerstin Kubis, Kathrin Maßny, Peter Henn, Hans Werner Büsching und Eckhart Eschenburg schilderten vor der Gemeinde in einem Interview nicht nur ihre Eindrücke, sondern formulierten auch klare Erwartungen. „Wir waren einfach hin und weg“, beschrieben die Delegierten ihr Erlebnis. Die Atmosphäre, die Organisation und die Größe der Veranstaltung hätten sie enorm beeindruckt.

Ebenso deutlich fielen aber auch die Forderungen der Löninger aus. Die Kirche dürfe nicht in die Hände von Betriebswirtschaftlern fallen, Worte wie z. B. „Effizienz“ wolle man im Zusammenhang mit Kirche nur ungern hören. Auch müsse die Kirche buchstäblich „im Dorf bleiben“ und dort individuell agieren, auch wenn sie zentral organisiert werde. Für Veränderungen zeigte man sich offen: „Der Glaube bleibt, Jesus ist immer da, aber ein neuer Stil, neue Lieder und andere Formen wären schon interessant“. Tänze und moderne Lieder wünschte sich eine Teilnehmerin, ebenso eine bessere Förderung der jungen Leute. Und in Richtung Kirchenleitung richteten die Löninger den klaren Wunsch, dass die Ernsthaftigkeit der Kongressteilnehmenden und ihrer Anliegen in den höheren Ebenen der Kirche wahrgenommen werden.

Auch Pastorin Martina Wittkowski schilderte ihre Eindrücke. Sie habe Freude an der Kirche und der Gemeinschaft erlebt und fühlte sich nach dem Kongress „müde, aber beschwingt“. Sie wünschte sich, dass der Schwung des Zukunftskongresses noch lange anhalten möge.

In ihrer Predigt sprach Pastorin Wittkowski über die Lebensläufe von völlig unterschiedlichen Menschen, die aufbrechen, die umziehen, die flüchten oder sich nur in Gedanken auf eine Reise machten. Ein Aufbruch sei immer ein Wagnis. „Wie sieht das Land aus, in das ich kommen werde? Werde ich dort freundlich empfangen oder feindlich abgewiesen? Werde ich meinen Platz dort finden? Eine neue Heimat?“ lauteten die bedrängenden Fragen.

Aufzubrechen, loszuziehen, Vertrautes hinter sich zu lassen, das sei etwas Urmenschliches. Der Aufruf zum Aufbruch bedeute aber auch große Freiheit, machte die Pastorin klar: „Es muss nicht alles so bleiben, wie es ist und immer war.“ Die Frage nach dem Aufbruch stelle sich auch für die Kirche insgesamt. „Unsere oldenburgische Kirche hat sich bei ihrem Zukunftskongress genau diese Frage stellen lassen: Wo müssen wir alte Wege, alte Strukturen, alte Formen verlassen, damit Kirche in unserer Region lebendig bleiben kann?“ Das, was immer schon so war, sei nicht von sich aus gut, machte Wittkowski deutlich und forderte die Gläubigen auf, Veränderungen zu wagen.

800 Delegierte und 300 Mitwirkende nahmen am Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche am 6. und 7. Juli in der Oldenburger Weser-Ems Halle teil und berieten über den Weg der Kirche in das Jahr 2030. Alle 117 Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche hatten eine Delegation entsandt. Offiziell endete der Zukunftskongress am Sonntag, 8. Juli, mit dezentralen Gottesdiensten in allen Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche.

Ein Beitrag von Bernd Götting

 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.zukunft-oldenburg.de

 

Gottesdienst zum Zukunftskongress in der Löninger Trinitatis-Gemeinde (von li. nach re.): Kathrin Maßny, Kerstin Kubis (war auch Lektorin im Gottesdienst), Pastorin Martina Wittkowski, Peter Henn, Hans Werner Büsching und Eckhart Eschenburg schilderten vor der Gemeinde ihre Erlebnisse und Erwartungen. Foto: Bernd Götting
Siehe oben Foto: Bernd Götting