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„… ein Land, das ich Dir zeigen will“ - das Motto des Zukunftskongresses der oldenburgischen Kirche stand auch im Mittelpunkt des Gottesdienstes in der „Arche“ in Büppel im Bezirk der Kirchengemeinde Varel. Delegierte des Zukunftskongresses, der am 6. und 7. Juli in der Oldenburger Weser-Ems Halle stattfand, gestalteten die Andacht, begleitet vom Singkreis der Arche und einer Gruppe junger Musiker: Imke Meier (E-Piano), Anneke Meilahn (Klavier und Alt-Saxophon) und Benjamin Meier (Cajón).

Pastor Tom O. Brok griff ein Vorhaben des Zukunftskongresses auf, das in einer Arbeitsgruppe um den Synodalen Dr. Christoph Thoma formuliert worden war. Unter Mitwirkung von Dr. Folkert Fendler vom EKD-Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst (Hildesheim) hatten er und rund 45 weitere Delegierte sich mit dem Thema: „Einer für alle – alle in einem? Auf der Suche nach dem Gottesdienst der Zukunft“ beschäftigt. Sieben Thesen haben die Delegierten aufgestellt, wovon drei an die Synode weitergeleitet werden sollen:
Die Förderung der Mitwirkung von Lektoren, Kirchenältesten und Konfirmand/innen am Gottesdienst und die Weiterbildung von Ehrenamtlichen für die verantwortliche Gestaltung von Gottesdiensten. Die wesentlich stärkere Einbeziehung neuer Musik und neuer Lieder in den Gottesdienst sowie modernere (zielgruppenorientierte) Gottesdienste (z. B. Night-church für Jugendliche, Themengottesdienste für unterschiedliche Gemeindegruppen).

Christoph Thoma berichtete im Gottesdienst in Büppel, dass er nicht nur vom Schlussgottesdienst des Kongresses beeindruckt gewesen sei, sondern auch von der „ausgezeichneten Organisation“, zu der die Pfadfinder erheblich beigetragen hätten. „Alles hat geklappt wie am Schnürchen“, so Thoma.

Auch Klaus Engler, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates in Varel, unterstrich diese Erfahrung. Er hatte sich in seinem Workshop „Braucht Kirche Facebook? Digitale Kommunikation in sozialen Netzwerken“ mit der Frage: „Müssen wir die neuen Medien für die kirchliche Arbeit nutzen? Und wie soll das geschehen?“ befasst. „Ich war erstaunt, wie offen sowohl junge als auch ältere Delegierte diesem schwierigen Thema gegenüberstanden“, erzählte er. „Wenn man bedenkt, dass sich mehr als 75 Prozent der Bevölkerung in irgendwelchen sozialen Netzwerken treffen und austauschen, kann die Kirche nicht außen vor bleiben“, ist das Fazit, das er aus seinem Arbeitskreis mitbrachte. Offen blieb noch die Frage, in welcher Form das geschehen kann und wie die Privatsphäre der Nutzer geschützt werden soll.

Tom Brok, der diesen Workshop mit vorbereitet und moderiert hat, knüpfte an diese Berichte an mit einem Spruch von Thomas Morus: „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“. In seiner Predigt griff er noch einmal das Motto des Zukunftskongresses auf: „… ein Land, das ich Dir zeigen will“ (1. Mose 12,1). Er verglich den Aufbruch Abrahams in eine ungewisse Zukunft, die Aufbrüche, die jeder Einzelne von uns in seinem Leben erfährt, mit dem Aufbruch der Kirche ins Jahr 2030: „Wir erleben nicht nur Abschied von geliebten Traditionen, wir spüren auch Hoffnung auf Neues, Besseres, und vor allem auf Gottes Segen auf dem Weg dorthin.“

 

800 Delegierte und 300 Mitwirkende nahmen am Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche am 6. und 7. Juli in der Oldenburger Weser-Ems Halle teil und berieten über den Weg der Kirche in das Jahr 2030. Alle 117 Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche hatten eine Delegation entsandt. Offiziell endete der Zukunftskongress am Sonntag, 8. Juli, mit dezentralen Gottesdiensten in allen Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche.

 

Ein Beitrag von Christiane Boos.


Weitere Informationen finden Sie unter: www.zukunft-oldenburg.de

Junge Leute gestalteten den Gottesdienst in der „Arche“ in Büppel musikalisch. Foto: Christiane Boos