Osnabrück (epd). Der Deutsche Kinderschutzbund und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern ein Wahlrecht ab 14 Jahren. «Eine Änderung des Wahlrechts und eine Absenkung der Wahlaltersgrenze sind dringend nötig», sagte der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch). Interessen von Kindern kämen in der Politik viel zu kurz, das habe gerade erst die Corona-Pandemie gezeigt.
Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung», seine Organisation trete dafür ein, die Wahlaltersgrenze auf allen Ebenen, also von der Europa- bis zu den Kommunalwahlen, zunächst auf 16 Jahre und in einem zweiten Schritt auf 14 Jahre abzusenken. Das sei «mehr als überfällig». Krüger sagte zur Begründung: «Kinder und Jugendliche verfolgen politische Prozesse aufmerksam, haben eigene Interessen und sind in der Lage, sich eine Meinung zu politischen Fragen zu bilden.»
Die Ampel-Koalition will sowohl für das Europäische Parlament die Altersgrenze für die Stimmabgabe auf 16 Jahre senken als auch das Grundgesetz ändern, um bei Bundestagswahlen Jugendlichen ab 16 das Wählen zu ermöglichen. Allerdings könnte das Vorhaben am Bundesrat und den von den Unionsparteien regierten Ländern scheitern. In einigen Bundesländern gilt bereits für Landtagswahlen ein Wahlrecht ab 16 Jahren.