Vom 1. November bis zum 9. Februar ist in der Landesbibliothek Oldenburg die Ausstellung Kinderbibeln. Bilder vom Holzschnitt bis zum Comic. Evangelisch katholisch jüdisch zu sehen. Sie will anregen, Bilder aus Kinderbibeln zu vergleichen und nach Kriterien für Kinderbibeln heute zu fragen. Anhand von biblischen Motivreihen werden unterschiedliche Interpretationen aus der evangelischen, katholischen und jüdischen Tradition aufgezeigt. Dabei präsentiert die Schau sowohl Klassiker der Religionspädagogik, um den Mainstream der christlichen Bildung zu charakterisieren, als auch Querdenker, um Neuerungsversuche darstellen zu können.
Die erste Kinderbibel, das Passional, wurde von Martin Luther 1529 mit knappen Bibeltexten und Holzschnitten gestaltet. Die Reformation spielte demnach eine tragende Rolle in der Entwicklung
von Kinderbibeln. Seitdem sind ca. 1000 Titel für evangelische, katholische und jüdische Kinder entstanden; jährlich kommen neue auf den Markt, im Jahr 2000 alleine 200 Titel. Die in der Ausstellung gezeigten Kinderbibeln stammen aus dem Bestand der Landesbibliothek Oldenburg. Zahlreiche Leihgeber unterstützen diese Ausstellung mit ihren Kinderbibelausgaben.
Die Illustrationen von Kinderbibeln sind bisher kaum wissenschaftlich untersucht worden. Ihre Erforschung wurde nicht zuletzt seit den 1980er Jahren durch die Kuratorin der Ausstellung, die Theologin Prof. Dr. Christine Reents, angestoßen. Die Schau bietet einen Einblick
in die Ergebnisse der langjährigen Arbeit von Frau Reents zur Geschichte religiöser Erziehung und Bildung. Die in Varel lebende Theologin wird am 1. November um 19 Uhr mit einem Einführungsvortrag die Ausstellung eröffnen.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Carl von Ossietzky universität Oldenburg im Rahmen des Projekts Freiheitsraum Reformation veranstaltet. Sie ist
in den Räumen der Landesbibliothek Oldenburg, Pferdemarkt 15, montags bis mittwochs von 10 bis 18 uhr, donnerstags von 10 bis 19 uhr, freitags von 10 bis 17 uhr un am Sonnabend von 9 bis 12 uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog inkl. CD in der Schriftenreihe der Landesbibliothek Oldenburg.