Es sind bewegende Bilder, die im Anton-Günther-Saal des jeverschen Rathauses zu sehen sind: Hohe Müllberge, brennender Elektroschrott, Überschwemmungen und Missernten. Entdeckt hat das alles eine Gruppe aus Umweltbeauftragten der Mitgliedskirchen der Norddeutschen Mission Bremen unter Leitung des aus Togo stammenden Projektleiters Dr. Emmanuel Noglo in Ghana und Togo.
Thema der 13-tägigen Reise im vergangenen Jahr war die Klimagerechtigkeit Mit so vielen Besuchern haben wir nicht gerechnet, aber das zeigt mir, wie wichtig das Thema ist, so Noglo. Neben Noglo stellten Kristine Ambrosy-Schütze, Klimaschutz-Beauftragte der oldenburgischen Kirche, Udo Borkenstein, Leiter des Regionalen Umweltzentrums (RUZ) Schortens, sowie Dr. Katharina Dutz und Maja Bergmann von der Universität Oldenburg das Ergebnis der Recherchereise vor.
Ich bin sehr nachdenklich geworden, sagt etwa Kristine Ambrosy-Schütze, als sie Fotos aus Accra zeigt, Hauptstadt und größte Stadt Gahans. Der Stadtteil Agbogbloshie ist geprägt von bitterer Armut und Kriminalität, überall häufen sich Müllberge, die angezündet werden. Wir konnten wegen des Qualms kaum etwas sehen.
Am Flussufer liegen verschlammte Reste von Computerteilen und anderen elektronischen Geräten oder auch Gummireifen herum. Und dennoch waschen die Bewohner im schlammigen Wasser ihre Wäsche. Die giftigen Rückstände bleiben natürlich in der Kleidung, die Menschen erkranken, leiden an Hautreizungen, erzählt Ambrosy-Schütze. Die Gruppe sieht kleine Kinder, die mitten im Müll stehen und den Elektroschrott in seine Bestandteile zerlegt. Rohstoffe werden gesammelt und weiterverkauft. Direkt daneben grast eine Rinderherde, die ebenfalls die giftigen Stoffe der Müllhalde aufnimmt.
Was können wir tun? fragt am Ende Dr. Emmanuel Noglo die rund 50 Interessierten, die zu dem Infoabend gekommen sind. Die Antwort ist klar: Das Konsumverhalten ändern, weniger Elektrogeräte nutzen und verschrotten.